Stella und der Stern des Orients

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Datum: 25.11.2009 | VÖ: 15.10.2009 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Film

"Stella und der Stern des Orients" ist ein Kinderfilm, der besonders in diese dunkle, gemütliche Winterzeit passt. Es ist die Zeit der Märchen, Mythen und Abenteuer. Dieser Film spielt an Silvester 2005. Die 10-Jährige Stella fährt mit ihrer Mutter zum Haus ihrer verstorbenen Urgroßmutter Clementine. Dort wollen sie gemeinsam mit Stellas Großmutter darüber entscheiden, ob die Villa verkauft wird, oder in der Familie bleibt. Während sich die beiden Frauen beraten, durchstöbert die neugierige Stella interessiert den Dachboden und findet dabei zufällig ein Amulett. Mit diesem gelangt sie ausversehen zurück in das Jahr 1905 und taucht auch gleich vor den Augen ihrer Urgroßmutter Clementine sowie ihres Urgroßonkels Gustav auf. Als sie herausfindet, wer die beiden Kinder sind, macht sie kein Geheimnis daraus, dass sie aus der Zukunft ist. Was aber schon etwas komisch erscheint ist die Tatsache, dass sich ihre Überraschung über die Zeitreise in Grenzen hält und sie verschweigt, dass sie verwandt sind. Es ist nämlich fraglich, ob Kinder in diesem Alter schon so weit denken können, dass sie ihre Identität verschweigen, nur um nicht ihre eigene Zukunft zu verändern. Normal wäre es, wenn sie gleich sagen würde, dass sie sie kennt oder ihr zumindest ein überraschter Aufschrei wie "Du bist meine Urgroßmutter!" herausplatzen würde. Stella ist da anders. Lediglich gegenüber ihrer Ururgroßeltern versucht sie ihre Anwesenheit, ihren Kleidungsstil und auch ihre Sprache auf plausible Art und Weise zu erklären. Doch genauso schnell, wie sich alle über Stellas Auftauchen gewundert haben, so schnell wird die Situation auch ohne große Nachfrage akzeptiert. Nun ist sie halt da und findet es "cool" und "verschärft" " was zu fragenden Blicken ihrer gleichaltrigen Verwandten, die sie fortan als Freunde bezeichnet, führt. Diese kennen die neuzeitlichen Ausdrücke noch nicht und es folgt eine amüsante kleine Lehrstunde in alter und neuer Sprache sowie der damaligen und jetzigen Umgangsformen. Die strengeren Regeln und Stellung der Frau in der Gesellschaft, lassen Stella an der Vergangenheit zweifeln. Aber trotz dieser klaren Gegenüberstellungen, wirkt Stella einfach zu cool, überheblich und gestellt. Sie setzt zu viele Sachen voraus, ist das komplette Gegenteil ihrer neuen Freunde und fegt als Leitwolf wie ein Wirbelwind durch die Handlung, so dass alle anderen Charaktere einen Großteil des Films dagegen uninteressant erscheinen und verblassen. Allgemein gibt es zu wenige Highlights. Als sich die Kinder aufgrund der Notlage ihres Vaters mit Stella auf Schatzsuche begeben, wirkt dieses Abenteuer trotz großem Wald und Verfolgern träge und wenig einfallsreich. Selbst das Thema Zeitreisen wurde schon zu oft in ähnlicher Form behandelt. Was auch sehr unlogisch erscheint: Stella ändert die Vergangenheit, in dem sie mit den Kindern den großen Schatz findet. Mit diesem kann die Familie die Schulden bezahlen und sie müssen das Haus nicht verkaufen. Wäre Stella nicht aufgetaucht, hätte die Familie das Haus wohl oder übel verkaufen müssen und es wäre in der Zukunft nicht "Urgroßmutter Clementines" Haus gewesen. Somit hätte sich auch gleichzeitig Stellas Zukunft ändern müssen oder sogar schon zu Beginn eine andere sein müssen. Als Stella aber nach Hause kommt ist alles wie immer und die Geschichte endet in einer harmonischen Silvesternacht.

Aufgrund einiger Ungereimtheiten, der wenig ausgereiften Darstellungen und Stellas naiver Überheblichkeit, kann man den Film wirklich nur Kindern und nicht unbedingt Erwachsenen empfehlen. Kinder machen sich weniger Gedanken, warum alles so ist. Das einzige was zählt, sind die leicht verständliche Geschichte und die Abenteuer, die die Kinder zusammen erleben. Hier zählen der Spaßfaktor und die Botschaft, dass sich die Kleinen auch gegen die Erwachsenen durchsetzen können. Und das eine muss man zugeben: sehr witzig und unterhaltsam sind die ein oder anderen Wortkonstruktionen und "ußerungen schon! Die DVD beinhaltet den Kinotrailer, einen Beitrag aus der Kika-Trickbox, eine Kapitelübersicht und ein animiertes Menü. Leider ist kein Booklet vorhanden. Die ganze DVD-Hülle ist übersäht mit Lobeshymnen über den Film sowie das beliebte "Prädikat wertvoll". Doch wenn ein Film schon so für sich selbst werben muss, sagt das ja manchmal schon einiges. Die Geschichte ist ganz in Ordnung, aber es fehlt an Spannung und Innovationen. So wird sich bei vielen eine gewisse Gleichgültigkeit einstellen und man hat das Gefühl, alles schon irgendwo einmal gesehen zu haben " schade, denn die Story beginnt sehr vielversprechend und unheimlich. "Stella und der Stern des Orients" schafft es einfach nicht, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. (sl)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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