Krusty der Clown sucht DEN Klassenclown an der Springfielder Grundschule und natürlich ist es für Bart selbstverständlich, dass nur er der einzig wahre Klassenclown ist und wähnt sich der Auszeichnung durch Krusty schon sicher. Doch leider macht ihm sein bester Freund Milhouse einen Strich durch die Rechnung, denn seine Tollpatschigkeit ist genauso amüsant wie Barts freche Streiche.
Krusty kann und will sich nicht entscheiden und so müssen es die beiden Freunde untereinander austragen, wer der größere Klassenclown an der Schule ist. Ein Kleinkrieg der Streiche entbrennt.

"Der Klassenclown" ist die Aufmacher-Geschichte des Heftes Nr. 45 und leider der schwächste Part dieser Ausgabe. Die Handlung ist seicht und ohne richtige Linie. Kein Gag wird irgendwie halbwegs interessant hergeleitet, sondern einfach nur abgefeiert und dann geht es weiter im Text.
Glücklicherweise hat dieses Heft mehr zu bieten: wirklich amüsant ist der Mittelteil, der nicht als Comic gestaltet ist, sondern einfach nur eine Reihung von Steckbriefen ist. Bart gibt sich nämlich ganz "Web 2.0" und erfindet kurzum "Bartspace" und ist gleich mal so freundlich, seinen Mitschülern eigene Profilseiten auf Bartspace zu erstellen und diese auch selbst zu befüllen. Es ergibt sich eine wirklich sehr nette Sammlung bisweilen ganz originell erstellter Profilseiten von Milhouse über Nelson bis hin zu Barts Schwester Lisa. Barts eigene Profilseite ist jedoch nicht ganz so geraten, wie er sich das gewünscht hätte, denn irgendjemand hat sich da eingehackt und Barts Profil umgeschrieben.

Den Abschluss des Heftes bildet das ganz klar eindeutige Bonbon dieser Ausgabe: "Die Maggie & Moe Mysteries! (in Farbe!)". Schon die sich über eine Doppelseite erstreckende "Einführung" ist eine großartige Hommage: eine Adaption des Vorspanns von "Ein Colt für alle Fälle", der Serie um Colt Seavers, dem Stuntman, der zusammen mit seinen Freunden Howie und Jody auf Kopfgeldjagd geht. Nach wie vor berühmt ist der von Hauptdarsteller Lee Majors selbst gesungene Titel-Song "The unknown Stuntman", welcher für "Die Maggie & Moe Mysteries!" umgedichtet wurde. Kennt man das Original, hat man große Freude an dieser Anleihe an die Serien der 80er Jahre und erkennt in der deutschen Version des umgeschriebenen Textes dennoch mit Leichtigkeit das Original von Majors, z.B. schon in der ersten Zeile heißt es im Comicheft "Ich bin zwar nicht der Typ zum Babysitten, aber Maggie hüte ich trotzdem." - der ursprüngliche Texte lautet "Well, I'm not the kind to kiss and tell, But I've been seen with Farrah."
Würde die adaptierte Version in Englisch vorliegen, hätte man sicher noch mehr Spaß an der Anleihe, aber auch so ist mein Amüsement nicht unerheblich gewesen, denn an dieser Stelle beweist sie Simpsons-Franchise mal wieder wie gekonnt und augenzwinkernd sie doch die Mainstream-Kultur zu thematisieren vermag.
Die Eigentliche Geschichte um Maggie und Moe, die immer wenn Moe auf Maggie aufpasst, gemeinsam Verbrechen aufklären ist eher eine solide abgefeierte Skurrilität mit klaren Bezügen zu Action-Krimi-Serien allgemein, ein Seitenhieb auf "Saw" kommt allerdings auch vor.

Alles in allem fängt das Heft also schwach an, wird dann dank "Bartspace" ganz nett und schafft es dann doch noch, einen wirklich nennenswerten Akzent zu setzen - vorausgesetzt man kennt "Ein Colt für alle Fälle" und hat die Titelmusik auf Anhieb im Kopf.
Unterm Strich bleibt dann doch eher das Gefühl, dass sich diese Ausgabe grade noch ins gute Mittelmaß gerettet hat. (mp)

Wertung: (5 von 10 Punkten)