Hasse deinen Nächsten

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 16.09.2009 | VÖ: 26.07.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Bill Dakota, seine Frau und sein kleiner Sohn Pat fliehen vor dem Revolverhelden Gary Stevens (George Eastman), der hinter Bills Plan einer geheimien Goldmine her ist. Nachdem er den Plan hat, ermordet er Bill und seine Frau. Der überlebende Pat wird in die Obhut seines Onkels Ken Dakota genommen. Allerdings hat nun die Rache für den Mord an seinem Bruder oberste Priorität für Ken. Zusammen mit Duke, einem Sargtischler, macht Ken sich auf den Weg nach Mexico. Unterdessen hat Stevens eine Hälfte des Plans dem mächtigen Bankier Chris Malone (Horst Frank) gegeben, der Bauern versklavt und gladiatorenähnlich zu seinem Vergnügen auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen lässt. Die Geldgier Malones veranlasst ihn sogar, seinen Partner Stevens zu hintergehen und ihm die andere Hälfte des Plans mit allen Mitteln abzujagen. Zwischen den drei Parteien kommt es zu einem tödlichen Showdown . ..

Der Film entstand zu der Zeit, als es üblich wurde, den Schauspielern ein amerikanisch klingendes Pseudonym zu verpassen, um die Filme mit einem Hauch Hollywoods zu versehen. Der Darsteller des Ken Dakota, Clyde Garner, hieß denn auch eigentlich Spiros Focás. Und George Eastmans realer Name lautete Luigi Montefiori. Montefiori trat bereits unter anderen Namen in verschiedenen Filmen auf, doch das Pseudonym "George Eastman" behielt er schließlich dauerhaft bei. Der italienische Regisseur des Films, Fernando Baldi, sorgte übrigens auch dafür, dass ein kaum bekannter italienischer Darsteller namens Mario Girotti einen Namen erhielt, unter dem er bald weltbekannt wurde: Terence Hill. In der auf der DVD enthaltenen Featurette erzählen sowohl Baldi als auch George Eastman von den damaligen Dreharbeiten und damals üblichen Gewohnheiten bei den Produktionen. So konnte es ohne Weiteres passieren, dass einer Produktion während der Dreharbeiten das Filmmaterial oder das Geld ausging. Oft half dann eine in der Nähe arbeitende andere Gesellschaft kurzfristig aus und man gab später das Filmmaterial oder Geld zurück. Bei einem dieser Engpässe wurde auch die Szene gedreht, in der Eastman mit dem Kopf über der Schlangengrube hing. Aus Geldmangel wurde auf zusätzliche Sicherungsmaßnahmen verzichtet, so dass Eastman durch das Kopfüberhängen nicht nur Kopfschmerzen bekam, sondern auch unangenehmes Bauchkribbeln angesichts seiner recht provisorischen Sicherung. Eastman hat offensichtlich immer noch recht lebhafte Erinnerungen an die Dreharbeiten von 1968 und erzählt sie entsprechend. Baldi erzählt dabei freimütig, dass der Italo-Western eigentlich gar nicht aus Italien, sondern aus Spanien stammt, wo es bereits zwei Western-Filmdörfer gab, die auch für italienische Dreharbeiten genutzt wurden. Außerdem wären ebenfalls vor den Italo-Western bereits die Winnetou-Filme aus deutscher Produktion in Jugoslawien entstanden. Das interessante Featurette dauert ca. 22 Minuten und ist in Originalsprache mit deutschen Untertiteln.

Der Film im 4:3-Format ist digital überarbeitet worden und zeigt eine erstklassige Bildqualität und "schärfe. Gelegentlich ist leichtes Hell-/Dunkelflimmern sichtbar, aber nicht störend. Der Ton ist in allen Sprachen klar und verständlich, im italienischen klingt es jedoch gelegentlich leicht blechern, im englischen etwas dumpfer als in der deutschen Synchronisation. Farbe und Kontrast sind hervorragend aufeinander abgestimmt, das Bildrauschen nur sehr gering vorhanden. Das Case ist als Booklet ausgeführt und enthält neben der DVD auch viele zusätzliche Infos zu dem Film und den Darstellern. Die Handlung des Films ist kaum durchschnittlich, auch die Schauspielleistungen sind nicht herausragend. Clyde Garner erinnert vom Aussehen her gelegentlich zwar etwas an Terence Hill, kann sich hier aber ansonsten nicht profilieren. Lediglich George Eastman als psychopatisch-brutaler Killer und Horst Frank als eiskalter, aber umso gefährlicherer Gangster geben der Geschichte etwas Würze. Fazit: Kaum durchschnittlicher Western mit überdurchschnittlicher Leistung zweier Protagonisten und erstklassiger Qualität der DVD. Eine gute Erweiterung der Koch-Media-Westernreihe. (gh)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.