Die Gruppe "Fast zu Fürth" ist eine "Boyband", die sich als solche zwar erst kürzlich wiedervereint, ihre Verfallszeit aber eigentlich schon längst überschritten hat - was natürlich zum Konzept der Comedy-Formation gehört. Frontmann der Band ist Matthias Egersdorfer, der 2006 den Hamburger Comedy Pokal gewann und häufig im "Quatsch Comedy Club" gastiert. Außerdem gehören der Familienvater Lothar Gröschel, der Lokführer Robert Stephan, der Angestellte Philipp Moll und der Besserverdiener Christian Betz zu "Fast zu Fürth".

Das Programm "Sexy Baby" wurde in Hamburg aufgenommen und setzt sich aus Sprechtexten und Liedern zusammen. Die Songs bestehen zum Teil aus bekannten, zum Teil aus eigenen Melodien.
Musikalisch ist das Programm von "Fast zu Fürth" ansprechend und eingängig. Die Inhalte lassen sich am ehesten als eine Mischung aus Alltagssatire und Nonsens beschreiben. Dabei verwendet Matthias Egersdorfer, der für die sprachlichen Programmpunkte und den Gesang zuständig ist, eine klare und direkte Sprache in charmantem bayrischen Dialekt.

Live-Programme auf CD sind immer eine schwierige Angelegenheit. Manche wirken auch abseits der Bühne und ohne optische Elemente sehr gut, andere verlieren durch die fehlende Bühnenpräsenz an Begeisterungsfähigkeit. "Sexy Baby" gehört eher zur zweiten Kategorie. Insbesondere die Nonsenslieder entfalten ihre Wirkung auf die Lachmuskeln wohl erst dann in vollem Umfang, wenn der Zuschauer dabei die Bühnenshow der "Boyband" mit Bierbauch und schütterem Haar vor sich hat. Blödelhumor ist generell nicht jedermanns Sache. Eine gewisse Affinität dazu sollte das Publikum bei diesem Programm schon mitbringen. Der satirische Anteil, der in etwa die Hälfte des Inhaltes ausmacht, ist ganz nett, aber irrelevant. Insgesamt ist "Sexy Baby" eine kurzweilige CD, die durchaus amüsant sein kann, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Das Cover der CD ist mit den Bandmitgliedern in Feinrippunterwäsche dem Programm entsprechend gut gestaltet. Außerdem liegt der CD ein kleines Booklet bei, das eine nicht ganz ernst gemeinte Hintergrundstory zum Lied "Haus auf Sand" enthält und somit einfallsreich gestaltet ist. Das Programm dauert knapp 79 Minuten, an der Tonqualität gibt es nichts auszusetzen.

Insgesamt vergebe ich für "Sexy Baby" von "Fast zu Fürth" fünf von zehn möglichen Punkten, zei von fünf für das Programm selbst und drei von fünf für die Gestaltung. (ck)

Wertung: (5 von 10 Punkten)