Am letzten Apriltag diesen Jahres war die Monaco Bagage im Münchner Lustspielhaus zu Gast, nicht nur, um das Publikum zu unterhalten, sondern auch, um ihre neue CD namens "Alles, außer gewöhnlich" zu präsentieren. Ich persönlich kannte die Monaco Bagage bisher nicht und war aus diesem Grund auch sehr gespannt auf das Gebotene. Die Gruppe besteht aus den Personen Miene Costa, Johann Bengen, Martin Deubel und Andy Arnold. Man merkt bei jedem Einzelnen der Monaco Bagage, dass sie ihre Sache können und Musiker durch und durch sind. Jeder Künstler der Gruppe hat einen individuellen Hintergrund " ob es ein internationales Tanzstudium (u.a. New York & Lissabon) ist, erste Schritte bei den Tölzer Sängerknaben oder Erfahrungen in unzähligen Bands und Künstlergruppen " bei der kunterbunten Mischung der Monaco Bagage scheint alles da zu sein, was man als erfolgreiche und abwechslungsreiche Gruppe braucht. Das beweisen auch die zahlreichen Instrumente, die während der Show zum Einsatz gekommen sind: Klarinette, Schlagzeug, Akkordeon, Hofbesen, Violine, Ukulele, Puppenklavier oder Saxophon. Hinzu kam natürlich der Gesang und der großartige Stepptanz der einzigen Dame in diesem Ensemble. Auch die Personen der Monaco Bagage sind individuell und agieren auf der Bühne sehr routiniert und versuchen ihr Programm abwechslungsreich und unterhaltsam zu gestalten.

Die Monaco Bagage wirbt unter anderem auch damit, dass man sie nicht in eine Schublade stecken kann. Das war wohl während der ersten halben Stunde der Aufführung auch mein Problem. Irgendwie wusste ich nicht, wie ich das Dargebotene einordnen sollte. Natürlich gab es im Rahmen von Liedern immer wieder Themen, die aufgegriffen wurden, doch für meinen Geschmack war das Ganze anfangs einfach zu brav, zu freundlich und zu belanglos. Erst im Verlauf der ersten Hälfte des Programms fand ich immer mehr Zugang zur Monaco Bagage. Begeistern konnten mich vor allem die musikalischen und tänzerischen Einlagen. Die zweite Hälfte hat mir dann durchgehend besser gefallen, was daran gelegen hat, dass ich nun wusste, mit welchen Erwartungen man an diese Gruppe heran gehen muss. Tiefgründiges Kabarett oder einen ernsten musikalischen Abend braucht man hier nicht zu erwarten. Der Humor bleibt durchgehend auf einer einfachen Basis, die musikalische Leistung ist dagegen stets auf einem sehr hohen Level.

Wenn man das musikalische Können außer Betracht lässt, ist eigentlich das Wort "Nonsens" genau der richtige Begriff für die Programmpunkte der Monaco Bagage. Es werden zwar auch ernste Themen wie die Erderwärmung oder Erbschaftsstreitereien aufgegriffen, doch so richtig sinnvoll werden diese Themen nicht behandelt. So erfährt der Zuschauer zum Beispiel im Verlauf eines Liebesliedes, dass die Angebetete alles andere als hübsch ist. Der Dialog "Du, i spiel in nem Quartett!" / "Seids ihr zu dritt?" / "Na, mei Bruder und i!" / "Du hast nen Bruder?" / "Na, i bin Einzelkind." ist ein wunderbares Beispiel für den einfachen Humor der Truppe. Wenn man erkannt hat, dass sie gar keine höheren humoristischen Ansprüche an sich selbst stellen und sich darauf einlässt, wird man den ganzen Abend lang gut unterhalten. Sehr positiv ist mir auch aufgefallen, dass sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe nicht scheuen, auch einmal durch das Publikum zu laufen, während sie ein Instrument spielen oder auch einmal eine Nummer zum Teil im Publikum vorzuführen.
Nach 150 Minuten, bei einer halben Stunde Pause, war dann kurz nach 23 Uhr die Show zu Ende. Zum Abschluss bekamen die Künstler von den Angestellten des Lustspielhauses Blumen überreicht und es wurde noch einmal auf die neue CD hingewiesen.

Unterm Strich bleibt zu sagen, dass nicht nur mir, sondern auch sichtlich dem Publikum, der Abend sehr gut gefallen hat. Eine bunte Mischung aus Musik, Sketchen und die richtige Portion Nonsens für zwischendurch sorgte für kurzweilige Stunden. Dabei sind das Musikalische und der Spaß an der Sache, den die Monaco Bagage spürbar während des Auftrittes hatte, die klaren Pluspunkte der Truppe. (sk)

Wertung: (7 von 10 Punkten)