The Air I Breathe

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Datum: 19.04.2009 | VÖ: 03.04.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Freude, Liebe, Leid und Glück sind die Themen von "The Air I Breathe", dem ersten Film des Nachwuchsregisseurs Jieho Lee. Vier Menschen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen hier aufeinander und vier Schicksale werden auf wundersame Weise miteinander verbunden.

Angelpunkt der Handlungen ist Mafiaboss Fingers (Andy Garcia, "Ocean's 13"). Dieser will "seriös" werden und braucht dazu die Hilfe eines Popsternchens (Sarah Michelle Gellar, "Buffy - Im Bann der Dämonen") ... genau das Mädchen, in das sich sein Geldeintreiber (Brendan Fraser, "Teuflisch"), der in die Zukunft sehen kann und daher mit der Idee seines Bosses gar nicht einverstanden ist, gerade verliebt hat. Unterdessen muss ein Banker (Forest Whitaker, "Der letzte König von Schottland") zu der Erkenntnis kommen, dass er seine enormen Schulden bei Fingers nicht bezahlen kann. Daher kommt ihm der Plan, seinen eigenen Arbeitgeber zu überfallen. Und dann wäre da ein junger Arzt (Kevin Bacon, "Hollow Man"), der ebenfalls zu allen möglichen und unmöglichen Mitteln greifen würde, um die heimliche Liebe seines Lebens (Julie Delpy, "Die drei Musketiere") mit einer notwendigen Blutkonserve vor dem Tod zu retten.

Episodenfilme sind immer so eine Sache. Es gibt hervorragende, es gibt allerdings auch weniger gelungene. "The Air I Breathe" hat eigentlich eine interessante Ausgangssituation, doch leider wird diese nicht effektiv genutzt. Die Story fixiert sich zu sehr auf Freude, Liebe, Leid und Glück - nach einem chinesischen Sprichwort die Grundpfeiler des menschlichen Lebens, die hier jeweils von einem der namenlosen Charaktere verkörpert werden - und driftet dabei ins übertrieben Unrealistische, was auch noch die gekünstelt klingenden Dialoge verstärken.

Die Glaubwürdigkeit der Figuren leidet vor allem darunter, dass sie ihre ihnen zugeordneten Emotionen nicht konsequent verkörpern. Auf Sarah Michelle Gellar ("Sorrows" = "Leid") wartet letztlich doch noch eine positive Zukunft, während Brendan Frasers Name ("Luck" = "Glück") fast schon zynisch klingt, wenn man bedenkt, dass er zwar in die Zukunft sehen kann, es ihm aber unmöglich ist, in den Verlauf der Dinge, die kommen werden, einzugreifen. Und ist es wirklich "Happiness", also "Freude", wenn ein Bankangestellter zum Glücksspieler und Amateurräuber wird? Nun ja ...

"The Air I Breathe" bietet allerdings aufgrund der größtenteils überzeugenden Riege an Darstellern zumindest für zwischendurch ganz nette Unterhaltung. Man darf als Zuschauer nur nicht den Fehler machen, in die Handlung zu viel hinein interpretieren zu wollen. Das liegt zwar - schon allein wegen der Metapherebene der Figuren"namen" - nahe, sorgt allerdings dafür, dass man das schwache Drehbuch zu sehr durchschaut.

Auch technisch sieht es bei der DVD von Koch Media eher mau aus. Die Bildqualität erreicht lediglich Durchschnittswerte. Zwar verfügt der Transfer über natürliche Farben, hat aber massive Probleme mit seiner schwachen Schärfe. Gerade in Totalen oder bei Kamerabewegungen gehen nahezu sämtliche Details verloren und das Bild wird matschig. Der Kontrast ist minimal zu steil, zudem lassen sich ein leichtes Rauschen und gelegentliche Kompressionsartefakte erkennen.

Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1 vor, zudem spendiert Koch dem Film eine dts-Spur in 5.1. Letztere kann durch die homogene, kräftige Abmischung punkten, während der englische Originalton nicht wirklich vorteilhaft gemischt wurde und bei ihm die Dialogverständlichkeit nicht immer hundertprozentig gewährleistet ist. Für einen dialoglastigen Film wie "The Air I Breathe" wird das natürlich zu einem enormen Problem, weshalb man hier lieber auf die deutsche Fassung zurückgreifen sollte.

Das Bonusmaterial ist leider sehr mau und bietet keinerlei wissenswerte Informationen. Die insgesamt knapp halbstündigen Interviews sind übertrieben promolastig und geben dem Zuschauer keine echten Hintergrunddetails an die Hand. Und sowohl die Outtakes als auch die Deleted Scenes sind zwar nett anzuschauen, haben aber trotzdem keinen wirklichen Mehrwert. Gerade bei diesem doch ziemlich speziellen Filmthema wäre es schön gewesen, ausführlichere Infos über die Absichten des Regisseurs zu bekommen. (jr)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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