Das Phantom aus dem Eis - Antarctic Journal

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Datum: 03.01.2009 | VÖ: 16.10.2008 | Herausgeber: e-m-s | Kategorie: Film

Sechs Koreaner machen sich auf zu einer Expedition, die sie an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bringen wird. Das Ziel: der Pol der Unzugänglichkeit, irgendwo tief in der Antarktis. Anfangs sind die Männer noch bester Laune und freuen sich über ihr abenteuerliches Unterfangen, doch schon bald schlägt die Freude ins genaue Gegenteil um, denn nachdem man das Tagebuch einiger gescheiterter Briten aus den 1920ern findet, nehmen die scheinbar mysteriösen Vorgänge kein Ende mehr.

So kommt es zum Zusammenbruch eines Teammitglieds und bereits kurz darauf verschwindet dieses sogar. Dann bricht auch noch der Kontakt zur Basisstation ab. Doch der ehrgeizige Anführer des Teams duldet keine Rast - und vor allem keine Umkehr. Und so geraten die verbliebenen Fünf immer weiter in den Sog der unheimlichen Eiswüste ...

"Antarctic Journal" hat auf Deutsch den Haupttitel "Das Phantom aus dem Eis" bekommen, was nicht wirklich passend ist. Dadurch deutet sich nämlich eine Horrorstory an, die bei diesem Film einfach nicht vorliegt. Zwar gibt es immer wieder Anspielungen darauf, dass im Eis vielleicht doch etwas lauern könnte, was vor allem durch die unheimlichen Zeichnungen in dem gefundenen Tagebuch unterstützt wird. Doch letztlich wird für den Zuschauer ziemlich klar, dass das "Phantom" allein im Kopf der Männer existiert und durch nichts weiter als den fortschreitenden Wahnsinn der Teammitglieder hervorgerufen wird, die an ihre körperlichen wie auch geistigen Grenzen stoßen.

Der Streifen ist wirklich toll gefilmt und zeigt zahlreiche beeindruckende und spektakuläre Aufnahmen. Doch leider ist das Ganze im Endeffekt nur bedingt spannend. Wer Dramen mit Mystery-Effekten mag, sollte einen Blick riskieren - einen Mysterythriller oder gar einen Horrorfilm darf man hier jedoch nicht erwarten.

Technisch gibt es an der DVD nichts zu bemängeln. Das Bild, das im anamorphen Format 2,35:1 vorliegt, wirkt klar, scharf und lässt einiges an Details erkennen. Farben und Kontrast machen ebenfalls einen hervorragenden Eindruck. Das Hintergrundrauschen bewegt sich auf minimalem Niveau und es gibt keine nennenswerten Kompressionsprobleme. Beim Ton sieht es ähnlich positiv aus. Die Tonspuren auf Deutsch und Koreanisch liegen in Dolby Digital 5.1 vor und bieten nicht nur gut verständliche Dialoge, sondern auch eine tolle Klangkulisse, die sämtliche Lautsprecher mit einbezieht. Dadurch wirkt das Ganze sehr atmosphärisch stimmig.

Abzüge muss man hingegen beim Bonusmaterial machen, dieses besteht nämlich leider nur aus dem Trailer zum Film. Schade, dass die zahlreichen Features, die es im Ausland gibt, bei uns nicht vorzufinden sind: zwei Audiokommentare, ein Making Of, Deleted Scenes, Interviews mit Cast & Crew, Interpretationsansätze vier bekannter Regisseure, Storyboards sowie ein Kurzfilm des Regisseurs. Wären diese vorhanden, hätte das die DVD deutlich sehenswerter gemacht.

Fazit: "Antarctic Journal" ist leider nur ein bedingt spannender Film und im Endeffekt mehr Drama als Thriller oder gar Horrorstreifen. Zwar ist er optisch toll inszeniert, aber insgesamt doch etwas lahm. Die deutsche DVD bietet technisch hervorragende Qualität, doch leider ist das Bonusmaterial extrem mager ausgefallen. Von dem zahlreich vorhandenen interessanten Bonusmaterial, das für den Film im Ausland existiert, wird uns hierzulande nur der Trailer spendiert. (jr)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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