Star Trek Voyager 3: Geistreise 1 - Alte Wunden

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Datum: 27.07.2014 | VÖ: 25.04.2014 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Mit einem neuen Captain und einer neuen Crew fliegt das Raumschiff Voyager nach einem halben Umrüstungszeit Mseinem ersten neuen Auftrag im Alpha-Quadranten entgegen. Captain Chakotay soll Siedler zurück nach Loran II bringen, von wo sie Jahre zuvor fliehen mussten. Unterstützung in der Betreuung der Siedler erhält er überraschend von seiner Schwester Sekaya. Doch je näher sich die Voyager ihrem Ziel nähert, desto mehr wird Doktor Kaz von schweren Alpträumen und Visionen heimgesucht; einer der früheren Wirte des Trills war Mitglied des Maquis und in die Kämpfe um Loren II verwickelt. Währenddessen sieht sich Neu-Admiral Janeway mit politischem Alltag konfrontiert und muss den Föderationsaustritt mehrerer kleiner Welten verhindern. Tom Paris und B’Elanna Torres weilen derweil immer noch im klingonischen Kloster auf Boreth, wo sie erschreckende Kenntnisse über ihre Tochter Miral machen müssen…

Den Autoren und Redakteure muss es seinerzeit immens schwer gefallen sein, Voyager wieder als Serie zu etablieren. Anders kann ich mir diesen Roman nicht erklären. Und doch ist die Voyager nach ihrem vielversprechenden Neustart in diesem Roman wieder genau dort angekommen, wo sie sich immer am wohlsten fühlte: auf ausgetretenen Pfaden. Sämtliche auf dem Heimweg erworbene Technologie wurde aus dem Schiff entfernt, die Voyager auf einen über sieben Jahre alten Standard zurückgesetzt. Chakotay und Sekaya dürfen mit ihren Kindheitsvisionen die fadesten Chakotay-Episoden der TV-Serie kopieren, der im TV nicht genutzte crew-interne Konflikt zwischen Maquis und Sternenflotte wird zum Konflikt Alphas und Deltas umfunktioniert, und die wenigen interessanten Passagen des Romans werden eiskalt aus "Deep Space Nine" (Trill-Erinnerungen, Formwandler) bzw. "Next Generation" (indianische Stämme auf Planeten im cardassianischen Raum) abgekupfert. Dr. Kaz ist eindeutig ein Gewinn für die Serie, aber nur, weil seitens der DS9-Autoren so großartige Vorarbeit bei den Trills geleistet wurde; der neue erste Offizier mit Spitznamen "Besen" wirkt einfach nur albern und wird bestimmt einen der nächsten Romane nicht überleben, um Platz für den übergangenen Tom Paris zu machen.

Alles richtig macht dagegen die deutsche Erstausgabe aus dem Hause Cross Cult. Die tadellose Übersetzung macht zusammen mit der edlen Aufmachung und dem schmucken Cover von Martin Frei mächtig Eindruck. Ein längerer Bonusartikel über den neuen Captain rundet die Veröffentlichung ab, wahrt aber nicht dieselbe kritische Distanz wie der Voyager-Abschnitt im Sachbuch "Maximum Warp". Insgesamt ist "Alte Wunden" lediglich serientypische Durchschnittskost. (fk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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