Die Ferienbande jagt den verflucht dreckigen Schrat LIVE Teil 7

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Datum: 24.10.2013 | VÖ: 20.09.2013 | Herausgeber: WortArt | Kategorie: Hörspiel

Seit mehr als zehn Jahren gibt es sie: die grenzdebilde Ferienbande. Die Ferienbande? Klar, das sind Bernd, früher genannt Beate, der unendlich verfressene Bröckchen, das Computer-Genie Baul und die ewig willige Babsi. Nicht zu vergessen der Vierbeiner im Team: Bambi, der Hund.

Was 2003 als Radio-Comedy beim Hessischen Rundfunk begann, hat sich längst als grandioser Kult entwickelt. So wurden bereits sechs Hörspielabenteuer herausgebracht, darunter eine Live-Aufnahme. Mit dem siebten Streich des Dreamteams wurde das aktuelle Tourprogramm "Die Ferienbande jagd den verflucht dreckigen Schrat" festgehalten.

Den Produzenten Kai Schwind und Sven Buchholz ist nichts heilig: Gnadenlos parodieren sie so bekannte Jugendhörspiele wie "TKKG", "Die drei Fragezeichen" oder "Die fünf Freunde". Typische Hörspiellemente werden ordentlich durch den Kakao gezogen. So hat Babsi natürlich keine weitere Funktion als das Quotenmädchen zu sein, Bröckchen ist eine noch widerliche Version von "Klößchen" Willi Sauerlich aus TKKG, Bernd nervt mit sächsischem Dialekt durch altkluges Dahergesabbel ("Eeen stilla Junge is ja ne größoardige Idee für een Hörspiel!") und Bernd, früher genannt Beate (wie war das doch gleich, TKKG-Tim hieß doch seinerzeit mal Tarzan, bis es rechtliche Probleme wegen des Namens gab?!) flüchtet sich in Hochleistungssport, um die ständige Abfuhr der ansonsten so mannstollen Babsi zu verkraften.

Besonders die ersten Abenteuer der Bande waren ein Feuerwerk an Gags und unzähligen Insidern... so wurde der Vorname der Europa-Kult-Regisseurin und "Märchenkönigin" Heikedine Körting genauso mit viel Witz thematisiert wie der ewig währende Copyright-Kampf um die "Drei Fragezeichen". Der cholerische Onkel Quentin aus den "Fünf Freunden" bekam sein Fett weg und auch das stereotype Hörspielfinale blieb nicht verschont: "Moment mal, es fehlt doch noch das künstliche Abschlusslachen!"

Klar, dass es schwierig ist, die Qualität noch zu steigern, wenn man selbst die Messlatte so hoch gelegt hat. Nach einer recht langatmigen sechsten Folge ist glücklicherweise mit "Die Ferienbande jagt den verflucht dreckigen Schrat" wieder ein sehr schönes und witziges Abenteuer um unsere Superhelden entstanden. Wer ist dieser komische Schratt? Exisitiert er wirklich oder ist er pure Einbildung? Und wie wird man nur den ständig in die Quere kommenden Kommissar Tappert wieder los?

Massig viele Auftritte hatten die Sprecher Kai Schwind, Sven Buchholz, Matthias Keller (der gleich zu Beginn mit einem wunderbaren Versprecher daher kommt) und Chris Peters mit ihrem Liveprogramm. Schade, dass Hörer, die nicht bei der tollen Bühnenshow dabei sein konnten, nicht jeden Gag verstehen, da logischerweise der optische Eindruck fehlt. Man mag kurz überlegen, ob eine DVD nicht sinnvoller gewesen wäre. Aber eigentlich ist es auch schön, dass die Produzenten ihrer Leidenschaft treu bleiben und sich für das Medium Hörspiel entschieden haben.

Nichtsdestotrotz: Die Doppel-CD ist höchst amüsant und bietet ein Wiedersehen, pardon, Wiederhören mit allen lieb gewordenen Figuren, allen voran natürlich unserem Kommissar Tappert. Bauls Kommentare sind wie immer köstlich ("Keine Ortsnamen nennen! Jugendhörspiele darf man geografisch nicht zuordnen können!") und Irene Hitchcock, die überforderte Assistentin der Bande hat einen glänzenden Auftritt bei der Präsentation ihrer Schuhsammlung. Bonusmaterial wie zwei zusätzliche Tracks rundet den positiven Gesamteindruck ab. Auf der Habenseite steht ebenfalls einen gelungenen Sound - von einigen Ploppgeräuschen der Mikrofone abgesehen - und ein schönes Digicase mit vielen Fotos. Dennoch: Beim nächsten Mal darf es ruhig wieder ein waschechtes Studio-Abenteuer sein! (bv)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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