Jäger des Augenblicks

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Datum: 07.10.2013 | VÖ: 04.10.2013 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Dokumentation

Der Regisseur Philipp Manderla hat vor allem Erfahrung mit Extremsportevents und anderen Veranstaltungen aus dem Red Bull Umfeld. Nun legt er mit "Jäger des Augenblicks" seine erste volle Dokumentation ab. Hier dreht sich alles um Freeclimbing bzw. das ungesicherte Sportklettern. Dabei wird auch die Technik, die Ausrüstung sowie die Geschichte des Sports erklärt um den nötigen Rahmen zu schaffen.

Im Mittelpunkt stehen aber drei Sportler (und Freunde) die den ultimativen Kick suchen und ihre Grenzen immer weiter austesten wollen. Die drei in der Szene seit Jahren bzw. Jahrzehnten bekannten Protagonisten Kurt Albert, Holger Heuber und Stefan Glowacz haben sich dieses Mal den Tafelberg Roraima in Südamerika zum Ziel gemacht. Das erste Problem dabei ist die Lage des Berges im Grenzgebiet zwischen Brasilien, Venezuela und Guyana. Denn dort ist nur unberührte Natur und Dschungel. So wird schon die Anreise zum Problem. Bei extremen klimatischen Bedingungen (Hitze, Luftfeuchtigkeit, sehr schwere Regenfälle) werden die drei am Ende sogar von ihren Trägern verlassen, welche sich weigern weiter zu gehen. Hier wird zum ersten Mal der Konflikt zwischen gesundem Menschenverstand und (vielleicht heroischer) Tollkühnheit gewahr. Und dieser Konflikt zieht sich durch den gesamten Film. Denn die großartigen Kletteraufnahmen lassen einen zwar den Mund offen stehen, allerdings schiesst einem immer wieder die Fragen "Warum tun die sich das an? Und wofür?" durch den Kopf. Da die erste Besteigung dann wegen den äußeren Umständen nicht möglich ist müssen die Jungs es einige Monate später erneut versuchen. Allerdings sind sie dieses Mal nur zu zweit, denn Kurt Albert ist tödlich verunglückt. Dies verstärkt natürlich den genannten Konflikt und erweitert den Trip um eine weitere Dimension: Die Trauerarbeit.

Somit bleibt "Jäger des Augenblicks" auch für Außenstehende interessant. Kletter-Profis werden womöglich nur die sportlichen Hindernisse und gelungenen Aufnahmen geniessen. Alle anderen können eine Menge über Risiko, Mut, Willen und auch Übermut lernen. Auf jeden Fall ist die Dokumentation voll empfehlenswert. (sc)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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