Berlin Tag & Nacht - Staffel 11

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Datum: 13.06.2013 | VÖ: 05.04.2013 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Serie

Da die großen Fragen der Menschheit nach dem Sinn des Lebens und den Hintergründen des Seins nach zehn Staffeln nicht ausreichend beleuchtet waren, geht "Berlin Tag & Nacht" eben in die elfte Runde.

Dreh- und Angelpunkt ist nach wie vor die Berliner WG unter der sanften Herrschaft des knuddeligen Joe, der kurz vor der Hochzeit mit Peggy steht. WG-Dorftrottel Ole schraubt weiter an seiner zaghaft keimenden Schlagersänger-Karriere und zwischen Alina und Sofi schwelt ein vorzüglicher Hass, weil sich beide über Männerstress verkracht haben.

In die 11. Staffel hat sich irgendwie die große männliche Passivität eingeschlichen: Joe lässt sich von Peggy so ziemlich alles vorschreiben, z.B. das Formulieren eines Ehegelübdes und Fabrizio lässt sich von Ole in jede noch so große Dummheit reinziehen. Der Mann als passiver Dulder und bisweilen sogar Spielball weiblicher, kapriziöser, impulsiver und damit auch vitaler Aktivität ist das Leitmotiv der Staffel. Marcel beispielsweise stellt sich selbst derart aufs Abstellgleis, dass sogar seine bessere Hälfte Meike Motivationsaussetzer aufzuweisen anfängt.

Der passive Mann als neue Stufe in der Gender-Debatte? Ist das seine einzige Möglichkeit, auf die emanzipierte Frau zu reagieren oder verweigert der passive Mann dadurch nur den Diskurs mit der Frau auf Augenhöhe, weil er die Emanzipationsanstrengungen nicht wirklich akzeptieren will und in Form einer Übersprungshandlung den passiven Widerstand wählt? Man weiß es nicht.

Gewohnt schlau konterkariert wird der Gesellschaftsdiskurs mit Versatzstücken reinen Hedonismus. Bunte, grelle und sehr verstrahlte Großstadt, wie man es von der Serie kennt und wie man es auch haben will. (mp)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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