Star Trek - The Original Series 04: Der Friedensstifter

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Datum: 02.06.2013 | VÖ: 24.01.2013 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

In unregelmäßigen Abständen verwöhnt der deutsche Star-Trek-Verlag Cross Cult seine werte Leserschaft mit ganz speziellen Schmankerln aus dem unermesslich großen Fundus an Star-Trek-Romanen. "Die Gesetze der Föderation" und "Einzelschicksale" waren solche Bonbons, auch die Trilogie "Feuertaufe", die dem klassischen Dreigestirn Kirk, Spock und McCoy neue Abenteuer gönnte. Für Begeisterung unter den Fans sorgte die Ankündigung, einen weiteren Roman der Classic-Helden zu veröffentlichen.

Vor allem der Coverentwurf von Martin Frei wusste zu gefallen, zeigte es neben dem unverwüstlichen Captain James T. Kirk und seinem stolzen Schiff auch den allseits geschätzten Tunichtgut Harcourt Fenton Mudd, der als einziger Gaststar in zwei Folgen der alten Serie zu sehen war. "Der Friedensstifter" spinnt nun die Geschichte von Harry Mudd ein wenig weiter.

Als zwei jahrtausendelang verfeindete Planeten plötzlich Frieden schließen wollen, wird die Enterprise gerufen, um den Verhandlungen beizuwohnen. Unerwartet treffen sie dort auf Harry Mudd, der sich offensichtlich selbstlos für den Frieden der beiden Planeten einsetzt. Doch ungeachtet aller schönen Worte ahnt Captain Kirk, dass hinter Mudds Absichten mehr stecken muss, als künftig nur exotische Früchte in der Galaxie vertreiben zu wollen.

War "Feuertaufe" ein groß angelegtes Crossover aller Episoden und Kinofilme der Classic-Crew, ist "Der Friedensstifter" ein für sich stehender Roman, der sich dermaßen nach "The Original Series" anfühlt, dass man meinen könnte, man habe hier ein verlorenes Drehbuch aus den 60ern wieder entdeckt. Das betrifft sowohl die offenkundige Botschaft nach der Sinnhaftigkeiten von Kriegen und deren Durchführung als auch die Charaktermomente der Crew. Schlitzohr Harry Mudd gibt sich gewohnt liebenswert-verschlagen und bekommt mit dem Abstecher der Enterprise nach York III einen verdienten Dämpfer verpasst.

Trotz der gut getroffenen und glaubwürdig agierenden Charaktere leidet "Der Friedensstifter" auch an einigen Problemen der Classic-Serie: Manche Szenen wirken etwas langatmig, und nachdem etwa in der Mitte des Buches sowohl Checkov, dann Sulu und auch noch Scotty innerhalb einer Buchseite von den Waffen der kriegführenden Parteien getroffen werden, ahnt man das Ende des Romans bereits. Sehr schade ist auch, dass das Konterfei Roger C. Carmels als Harry Mudd vermutlich aus rechtlichen Gründen vom Buchcover entfernt wurde, was dem Bild sämtlichen Charme entzieht.

Nichtsdestotrotz ist "Der Friedensstifter" gelungene Unterhaltung für einen verregneten Frühlingstag, von denen es derzeit viel zu viele gibt. (fk)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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