Die gnadenlosen Vier

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Datum: 29.11.2008 | VÖ: 10.10.2008 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Amerikanische Western besitzen im Allgemeinen den Ruf, sie handeln von den wahren Helden und deren heroischen Taten. Dabei wirken sie im Vergleich zu Italo-Western eher harmlos. "Die gnadenlosen Vier" ist jedoch ein Film, der sich in diesem Punkt sehr von anderen amerikanischen Western unterscheidet. Ohne viel Gerede wird sofort geschossen. Auch das Thema Vergewaltigung wird aufgegriffen und intensiver behandelt. Im Grunde wirkt alles viel spannender, "dreckiger" und furchteinflößender. Was dieser Western aber keinesfalls verloren hat, ist seine gute Seele. Diese heißt Deputy Banner Cole, gespielt von Audie Murphy, einem der wohl bekanntesten und beliebtesten Western-Darsteller dieser Zeit. Wobei man zugeben muss, dass Murphy trotz seiner zahlreichen Rollen, in diesem Film besonders aufblüht. Zwar ist es nicht seine erste Hauptrolle, aber unumstritten wohl eine seiner authentischsten. Auch die Story ist wie für ihn wie maßgeschneidert. Zugegeben: es ist die klassische Geschichte von Gut und Böse, aber doch hat sie durch ihren "kalten" Stil etwas Besonderes. Es geht um das kleine Städtchen "Paradise", in dem Banditen ihr Unwesen treiben. Sie erschießen, ohne mit der Wimper zu zucken, einige Bewohner und auch den Sheriff. Außerdem entführen sie bei der Flucht aus der Stadt eine junge Frau. Deputy Cole macht sich auf die Suche, um die Frau zu finden und die Mörder dem Gesetz zu übergeben. Mit Hilfe der Bürger von "Paradise", stellt Cole einen Suchtrupp zusammen, um die "gnadenlosen Vier" zu finden. Doch auf ihrem Weg zeigt sich nach und nach, was für Männer sich Cole da ins Boot geholt hat. Diese Leute sind entweder zu unerfahren oder eigenbrötlerisch. Auf ihrem Weg werden sie getötet oder sie kehren um. Zu guter Letzt steht Cole nur noch ein abenteuerlustiger Großstädter zur Seite, von dem man eigentlich am wenigstens geglaubt hätte, er würde die Strapazen überstehen.

Neben der spannenden, mitreißenden Story, besitzt der Film aber auch einen gewissen Unterhaltungseffekt. So zum Beispiel ist es genau dieser Großstädter, über den man auf Grund seiner Ungeschicklichkeit und Unerfahrenheit das ein oder andere Mal lachen kann. Ansonsten zeichnet sich "Die gnadenlosen Vier" aber hauptsächlich durch seine starke Besetzung und gute Regie aus. Durch die unterschiedlichen Charaktere weiß man nie, was als nächstes auf einen zukommt und eine Grundspannung bleibt daher immer bestehen. Fans des Genres wird es freuen, dass sogar Lee van Cleef, der später auch vorrangig in Italo-Western mitspielte, eine kleinere Rolle als Bandit besitzt.

Besonders positiv fallen die häufig wechselnden Szenarien des Films auf. Sie sind im Vergleich mit anderen Western, bei denen man sich meist nur an wenigen, eintönigen Orten wiederfindet, wirklich farbenfroh und originell. Wahrscheinlich hat dies auch mit der überaus gelungenen Bearbeitung des Filmmaterials durch "Koch Media" zutun. Die Farben wirken frisch und satt, das Bild ist glasklar. Beinahe ein Wunder wenn man bedenkt, dass der Western schon 47 Jahre alt ist. Unglaublich, was man mit der heutigen Technik alles bewirken kann. Somit kann man diesen rundum überaus gelungenen Western richtig genießen. Auch der Ton scheint fast kein bisschen unter den Jahren gelitten zu haben. Als Bonus gibt es den Original-Trailer und eine Bildergalerie. Ein wahrer Glanzpunkt in der "Classic Western Collection"! (sl)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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