Was soll man schon großartiges oder bezeichnendes über die zweite Staffel einer Castingshow berichten außer, dass es neue Kandidaten gibt? Die Jury ist dieselbe geblieben wie bereits in der vorherigen Staffel, das Konzept ist das gleiche und auch das Publikum hat sich im Großen und Ganzen nicht geändert. Auf den zweiten Blick aber lassen sich doch einige Veränderungen ausmachen. Dies ist auch der Fall bei "The Voice of Germany".

Was bereits zu Beginn auffällt ist, dass das Hauptaugenmerk auf die Jury, bestehend aus Nena, Rea Garvey, The Boss Hoss und Xavier Naidoo, gelegt wurde. Bei einer Show, welche sich damit rühmt die "größten Gesangstalente" des Landes zu suchen ist es aber ehrlich gesagt "daneben" den Fokus auf die bereits erfolgreichen Musiker und nicht die angehenden Künstler zu legen. Kann bei einem solchen Konzept überhaupt daran glauben, dass der / die spätere Gewinner/in im Mittelpunkt steht? Wohl kaum.
Schon im Vorspann wird nicht versäumt zu erwähnen, dass die beiden Mitglieder von The Boss Hoss die "Sieger" der ersten Staffel seien. Aber eigentlich war das doch Ivy Quainoo. Und auch in dem sehr bescheidenen Gewinnspiel vor der Werbeunterbrechung wird nach den Siegern der vorigen Staffel gefragt. Rea oder Boss Hoss?

Dies scheint alles besonders widersprüchlich, da ein zentrales Thema der Show doch die Nähe zu den Kandidaten ist. Gerade in den sogenannten Blind Auditions wird ja vor allem auf die Stimme und das Talent der Kandidaten geachtet, und nicht auf deren "ußeres. Und wenn eines der angehenden Talente geschafft hat einen Coach, oder auch mehrere, mit der Stimme zu überzeugen, so kann können sich die Kandidaten ihren künftigen Coach selber aussuchen. Dieses für Castingshows innovative Konzept grenzte "The Voice of Germany" deutlich von anderen Shows dieser Art ab, doch in der zweiten Staffel bleibt man dieser doch sehr angenehm wirkenden Strategie nicht treu. Leider. (js)

Wertung: (4 von 10 Punkten)