Star Trek - The Next Generation - Doppelhelix 6: Die oberste Tugend

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Datum: 20.01.2013 | VÖ: 01.12.2012 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Einer der am größten angelegten Crossover-Miniserien des gesamten Star-Trek-Universums geht zu Ende: "Doppelhelix" schildert in insgesamt sechs Romanen eine galaktische Verschwörung gegen die Vereinigte Föderation der Planeten. Um den Tod seines Sohnes durch die Föderation zu rächen und sich selbst zum Herrscher über ein neues Imperium aufzuschwingen, entwickelt der thallonianische General Thul über einen Zeitraum von über zehn Jahren einen perfekten Virus, der jedes infizierte Lebewesen in kürzester Zeit qualvoll verenden lässt. Bei verschiedenen Gelegenheiten setzt er Testviren frei und bedroht damit so unterschiedliche Spezies wie die Romulaner, die Cardassianer oder Mitglieder des Maquis. Im fünften Band gelang es schließlich, den General durch eine Kooperation der USS Enterprise mit der USS Excalibur endlich aufzuhalten. Wie der Hass des Generals auf die Föderation überhaupt erst entstand, schildert der abschließende sechste Band aus der Feder von Michael Jan Friedman und Christie Golden.

"Die oberste Tugend" führt den Leser erneut in eine eher unbeleuchtete Ecke der Star-Trek-Geschichte. Die USS Stargazer, dem ersten Schiff, das Jean-Luc Picard als Captain führt, wird von einer archäologischen Mission abgezogen, um zwischen zwei verfeindeten Völkern zu vermitteln. Jahrelange terroristische Anschläge auf beiden Seiten haben das Misstrauen geschürt, und auch andere benachbarte Völker mischen sich immer wieder in den Konflikt ein. Als Experte für den betroffenen Raumsektor wird der junge Ensign Tuvok an Bord genommen. Trotzdem kommt es auch während der Verhandlungen immer wieder zu Anschlägen. Doch die Muster der Angriffe und die Art der Waffen haben sich gewandelt, sodass die Crew der Stargazer eine dritte, bislang verborgene Partei vermutet.

Jack Crusher nimmt zusammen mit Tuvok die Ermittlungen auf und stoßen auf einen Attentäter, der zum Gefolge eines Thallonianer namens Mendan gehört. Mendan allerdings stellt sich als der Sohn von General Thul heraus, der augenscheinlich Captain Picard bei den diplomatischen Verhandlungen unterstützt, im Hintergrund aber bereits Pläne für sein eigenes Imperium vorantreibt.

Nur wenigen wird bekannt sein, dass Autor Michael Jan Friedman für eine eigenständige siebenteilige Romanserie verantwortlich war, die Picards Zeit auf der Stargazer erzählen sollte. Diese Serie ist bislang nicht in deutscher Sprache erschienen, und so ist die Crew des Schiffes in vielerlei Hinsicht eine Überraschung für den Leser (die Autoren setzen offensichtlich einige Romane der Stargazer-Serie als bekannt voraus). Ein kurzer Essay über Schiff und Crew wäre als Anhang sicher sinnvoll gewesen und hätte das Buch deutlich aufgewertet.

Das größte Manko des letzten Doppelhelix-Bandes ist seine Handlung: Sie war bereits vollständig durch den fünften Band vorgegeben, und so kommt das gesamte Buch ohne große Überraschungen aus. Lediglich ein, zwei Szenen zwischen Jack Crusher und Tuvok fallen aus dem Rahmen und bieten eine gelungene Mischung aus Action, Humor und Charakterszenen. Und so reiht sich leider auch "Die oberste Tugend" ein in die halbgare Mischung, die die gesamte Miniserie kennzeichnet. Es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Crossover-Romane, die in der Post-Destiny-"ra spielen, mehr Biss haben. (fk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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