Star Trek - The Next Generation - Doppelhelix 5: Doppelt oder nichts

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Datum: 13.01.2013 | VÖ: 01.09.2012 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Peter David ist der Mann der Stunde! Der geistige Vater der erfolgreichen Romanreihe "Star Trek New Frontier" um den leicht exzentrischen Captain Calhoun und die USS Excalibur verhilft der seit vier Romanen dahin siechenden Crossover-Serie "Doppelhelix" endlich zu einem packenden Roman. Im fünften Band der Miniserie trifft Davids Lieblingsschiff Excalibur auf die Besatzung der USS Enterprise. Der Roman spielt in der nicht-kanonischen Zeit nach dem Serienende von Deep Space Nine und lange Zeit vor Nemesis, weswegen sich der Autor sehr viele Freiheiten nehmen kann.

Die Föderation steht kurz vor ihrem 200. Gründungsjubiläum. Völlig überraschend wird Mackenzie Calhoun als Captain der Excalibur abberufen und für den Geheimdienst der Föderation eine pikante Aufgabe übernehmen: Eine geheime Forschungseinrichtung wurde von Unbekannten angegriffen und eine neuartige künstliche Intelligenz namens "Omega 9" gestohlen. Zum neuen Captain der Excalibur wird Commander Riker von der Enterprise befördert; dies ist eine große Überraschung, da eigentlich Cmdr. Shelby von der Excalibur mit einer Beförderung gerechnet hatte. Shelbys Rivalität mit Riker reicht zurück bis zur Entführung Captain Picards durch die Borg. Die Excalibur erhält den Auftrag, das Schiff der Angreifer in den thallonianischen Raum zu verfolgen; eigentlich ein Heimspiel für Schiff und Crew, würden sich nicht urplötzlich vier romulanische Warbirds enttarnen.

Könnte man sich als Käufer nur einen Band der Doppelhelix-Reihe leisten: Es müsste dieser überfällige fünfte Band sein. Endlich wird die Identität des Hintermannes der Virus-Anschläge gelüftet. Der Roman unterscheidet sich deutlich von den vier Vorgängern, weil nicht einfach eine verbesserte Version des Virus auf einem bislang unbekannten Planeten ausbricht und gerade zufällig anwesende Figuren verschiedener Serien verzweifelt und unter Beschuss nach einem Gegenmittel suchen. Stattdessen könnte "Doppelt oder nichts" auch als regulärer Band in der "New Frontier"-Reihe erscheinen.

Mit viel Action und seinem ureigenen Humor lässt Peter David "Captain Mac" in die Rolle eines James Bond im 24. Jahrhundert schlüpfen (alleine die Szene beim Quartiermeister ist grandios witzig; bei all den Gadgets muss man einfach seligen Desmond Llewlyn vor seinem inneren Auge sehen). Währenddessen verzweifelt Will Riker an der nicht immer einfachen Crew der Excalibur. Schön auch die Charakterszenen zwischen Riker und Shelby; Rikers Wandel, doch ein eigenes Kommando auf der "USS Titan" anzunehmen, könnte in diesen Szenen ihren Ausgangspunkt haben, obwohl "Nemesis" zum Zeitpunkt der US-Veröffentlichung des Romans noch in weiter Ferne lag.

So tempo- und abwechslungsreich der Roman auch ist, so schade ist es, dass General Thul gleich im ersten Buch, in dem er erstmals richtig in Erscheinung tritt, gleich wieder abserviert wird. Der noch ausstehende abschließende Band wird gleichermaßen ein Epilog wie ein Prolog sein, in dem einige seiner Motive näher beleuchtet werden. Mit der Fortführung der "New Frontier"-Reihe hat Cross Cult übrigens bis zum Erscheinen dieses Romans gewartet, da die vorliegende Geschichte zwischen den regulären Bänden 4 (bzw. dem Captain's Table) und 5 spielt.

Erstklassig ist erneut das Cover von Martin Frei; es zeigt im Hintergrund Captain Calhoun und überraschenderweise im Vordergrund Captain Picard. Wer nach rund zwei Dritteln des Buches denkt, dass Will Riker eine bessere Figur auf dem Cover gewesen wäre, für den hat Peter David eine faustdicke Überraschung parat. Mehr sei hier nicht verraten.

So machen Crossover-Romane Spaß! Danke, Peter David!

10 von 10 Punkte (fk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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