Horst Evers - Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen

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Datum: 25.09.2008 | VÖ: 26.09.2008 | Herausgeber: WortArt | Kategorie: Kabarett & Komik

Der Niedersächsische Kabarettist Horst Evers hat im Berliner Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse" sein neustes Programm "Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen" aufgenommen und nun auf CD veröffentlicht.

Einen sehr großen Bekanntheitsgrad genießt Horst Evers nicht, das Potential dazu wäre aber in jedem Falle vorhanden. Aus diesem Grund könnte man ihn zurzeit noch als so etwas wie einen Geheimtipp einstufen. Evers ist in der Kleinkunst-Szene seit den frühen 90er Jahren aktiv. Er begann, sich eine eigene kleine Schublade zu erschaffen. Er bezeichnet sich nämlich als Geschichtenerzähler und baut seine Programme auch so auf. Ohne übertriebenen Pathos, platten Zoten oder Kalauern, schafft es Evers in einfacher und ruhiger Form, Geschichten zu erzählen und durch deren Inhalte das Publikum zu unterhalten und nicht selten Stürme an Gelächter hervor zu rufen.

Das ist auch das Stilmittel auf seiner neuen CD "Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen". Ganze 77 Minuten lang erzählt er Geschichten aus dem Alltag. Zu Beginn geht er auf den Titel seines Programms ein " ohne den Sinn dahinter schon zu verraten " und kommt dann sehr schnell auf sich und sein Verhältnis zum Sport zu sprechen. Weiter geht es mit einer Geschichte, wie Horst einmal auf den Bus gewartet hat, der Verspätung hatte. Schon nach diesem Track stellt sich die Lust auf mehr ein. Und enttäuscht wird man nicht. Als nächstes folgt eine Geschichte über das Rauchen und das Rauchverbot. Später erzählt er davon, wie er als Kind mit seinem Kopf in einem Brückengeländer fest stecken blieb. Die richtigen Höhepunkte sind zum Beispiel als Evers erzählt, wie er seinem Kind erklären sollte, was "Ficken" ist. Oder als Evers "Bursitis" diagnostiziert bekommt. Ein paar wenige kleine Übergänge und Durchhänger sind zwar vorhanden, diese tun dem Hörvergnügen keinen Abbruch.

Das einzige was mich an der Darbietung von Horst Evers stört ist die Art und Weise wie er erzählt. Er betont Worte und Stellen sehr eigenwillig, was sicherlich an seiner regionalen Herkunft liegt. Außerdem hat er eine sehr abgehakte Erzählweise, was manchmal ein wenig die Ruhe aus dem Programm heraus nimmt, da er dadurch indirekt ein bisschen Hektik in die Erzählung bringt.

Nichtsdestotrotz hat Horst Evers mit diesem Programm wieder einmal bewiesen, dass man mit einfachen " gut erzählten " Geschichten sehr schnell das Publikum für sich gewinnen kann. Evers ist lustig, hintersinnig und hat ein gutes Gefühl dafür, wo man die Pointen setzen muss - und wie man Situationskomik durch Erzählungen erzeugen kann. (sk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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