Blue Moon - Als Werwolf geboren

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Datum: 03.02.2012 | VÖ: 01.12.2012 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Will sieht aus wie der große Bruder von Harry Potter und hat ein gleichsam blasses Karma. Seine Wirkung auf andere Menschen beschränkt sich darauf, dass sie am Rande mitbekommen, dass er existiert. Zusammen mit seinem Freund Sachin bildet Will eine lose Zwei-Mann-Clique für sich. Beide sind clevere Burschen, nur leider an ihrer High School keine nennenswerten Charaktere. Wortführer sind andere Jungs und diese Burschen haben eine regelrecht bedrohliche Ausstrahlung. Nahezu animalisch.
Eigentlich würde Will sauber an diesen Rüpeln vorbei seinen Abschluss machen und niemanden je wieder sehen, aber er hat sich in die Freundin eines der harten Jungs verguckt und sie kokettiert ein wenig mit Wills Zuneigung. Dass Will von einem Mädchen umgarnt und von den harten Jungs der Schule zur Zielscheibe gemacht wird, bringt den jungen Mann arg durcheinander. Mehr als nur spätpubertäre Veränderungen finden in Will statt. Er spürt, dass in ihm etwas Übernatürliches lauert und bemerkt auch ungewöhnliche Vorkommnisse rund um den Schulcampus. Immerhin wurde seine Mutter, als sie mit will schwanger war, brutal ermordet und nur Will überlebte. Gerüchte sprachen von dem Angriff einer wilden Bestie. Wie es scheint, lagen die Gerüchte nicht allzu falsch und Will ist dabei herauszufinden, dass er auch 18 Jahre nach dem Angriff auf seine Mutter mit den Konsequenzen zu kämpfen hat.

"Blue Moon" ist einer dieser Filme, bei denen man sich fragt, warum Produzenten unbedingt auf hohen Hype-Wellen mitschwimmen müssen. Es gibt anscheinend kein Ehrgefühl, das sie davon abhalten würde. "Blue Moon" ist nämlich eine billige Invertierung der "Twilight"-Filme. Ein junger Protagonist im Alter der Entdeckung echten Verlangens, eine neue Bekanntschaft, die etwas Geheimnisvolles ausstrahlt, eine übernatürliche Komponente, die alles verkompliziert und die neu gefundene Liebe, an der der Protagonist wächst.
Natürlich sind alle Schüler dieser High School ansehnlich wie Jungmodels und schauen alle unglaublich tragend in die Welt. Hauptfigur Will ist der sensible Altknabe mit dem großen Herzen, das nur darauf wartet, jemanden mit vollem Einsatz vergöttern und beschützen zu dürfen. Denn jeder weiß ja auch, dass nur eine große und starke Liebe ein noch so großes Unheil überwinden kann.
Demnach rollt der Film auch wie auf Schienen seine Pflichtstationen ab und benimmt sich dabei noch nicht einmal besonders kurzweilig. Die Phase der aufkeimenden Verwirrung in Will ist viel zu lang. Man hat das Gefühl einen endlos langen Auftakt anzuschauen, da einfach kein wirklich tragender Konflikt entstehen will. Alles bleibt viel zu unscharf und als dann doch endlich mal ein konkreter Problemfall herausgebildet wird, wird das unglaublich unrund und in viel zu abgehackten Sequenzen abgefeiert. Ebenfalls fehlen auch mehrere brauchbare Erklärungen für die Vorgänge, die sich auf einmal so überfallartig in die Erzählwelt ergießen. Alles bleibt so unglaublich substanzlos dahin geschludert.
Die Darsteller können mit dem mageren Brot des Drehbuchs auch nichts besseres anfangen, als ein bis zwei markante Geschichtsausdrücke durch den ganzen Film zu tragen. Die lächerlichen Werwolf-Kostüme gegen Ende machen dann den schlechten Eindruck des Film auch nicht viel schlechter.
"Blue Moon" ist rundum belanglos und absolut verzichtbar. Niemand muss sich sowas antun. (mp)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

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