Berge in Flammen (Luis Trenker Edition)

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Datum: 16.10.2011 | VÖ: 27.04.2010 | Herausgeber: Film 101 / 101 Pixel | Kategorie: Film

Der 1931 entstandene Trenker-Film "Berge in Flammen" (Regie: Karl Hartl, Luis Trenker) ist ein gradliniger Kriegsfilm vor malerischer Alpenkulisse, der vor allem durch seine technische Qualität besticht. Die in zeitgenössischem Patriotismus ausgemalten Kriegshandlungen sind unter dem Gesichtspunkt der Action hervorragend und überzeugend umgesetzt. Schwachpunkt des Films ist die schablonenhafte Handlung, die zwar Stunts und Explosionen, aber wenig glaubhafte Emotionen bietet.

Schauplatz des Films sind die Alpen während des Ersten Weltkrieges. Filmheld Florian, dargestellt von Luis Trenker, hält mit seiner Einheit den Dolomitengipfel Col Alto, der von italienischen Truppen beschossen und belagert wird. In den Reihen der Italiener kämpft sein früherer Freund und Bergsteigerkamerad Arthur Franchini. In unmittelbarer Nähe zum Kriegsgeschehen befindet sich " unter italienischer Besatzung " Florians Heimatdorf, in dem seine Frau und seine Kinder leben. Als er den Auftrag erhält, die Versuche der Italiener auszukundschaften, die den Berggipfel in die Luft sprengen wollen, zieht es ihn in sein Heimatdorf, doch gewinnt dann, obwohl seine Frau ihn zu bleiben anfleht, das Pflichtgefühl die Oberhand, und er kann " wenn auch um den Verlust eines Armes " die Kameraden in der Bergstellung davor bewahren, vom Gegner überrannt zu werden. Der Film endet mit einem versöhnlichen Blick in die Nachkriegsjahre, als der Italiener und der Deutsche wieder in Freundschaft miteinander leben.

So packend auch die Darstellung der Kriegsszenen in dem Film ausfällt, so wenig befriedigt die Handlung und ihre Auflösung. Die Figurenkonstellation des Films lässt es als unausweichlich erscheinen, dass es früher oder später zur Konfrontation zwischen den beiden ehemaligen Freunden Florian und Franchini kommen muss, doch darauf wartet man bis zum Schluss vergeblich. Weder erfüllt das Drehbuch ihre Freundschaft mit Tiefgang, obwohl sie den Anfangs- und Endpunkt der Filmhandlung bildet, noch die Beziehung Florians zu seiner Frau, die seine militärische Mission in Frage stellt. So ist "Berge in Flammen" bei allen technischen Qualitäten ein höchst oberflächlicher Kriegsfilm geworden, der auch heute am besten als reines Action-Spektakel konsumiert werden will.

Die Ausstattung der DVD aus der Luis-Trenker-Edition von Film 101, München, ist ebenfalls äußert spärlich, beschränkt sich nämlich auf ein Menü und einen Einleger, der biographische Informationen zu Trenker enthält und einen filmographischen Überblick über dessen Spiel- und Dokumentarfilme. Interessant ist, dass die DVD zwei " nach einer oberflächlichen vergleichenden Sichtung allerdings bildgleiche " Fassungen des Films enthält: eine Nachkriegsfassung im Altas-Filmverleih (in guter Bildqualität) und eine italienische Fassung ("Montagne in fiamme") in schlechterer (VHS-)Qualität und mit italienischen Untertiteln. (df)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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