Good Food, Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft

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Datum: 18.07.2011 | VÖ: 20.05.2011 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Dokumentation

Was essen wir eigentlich Tag für Tag? Was ist in unseren Lebensmitteln drin? Und wie wirkt sich das auf uns, unsere Körper und unsere Natur aus? Diese Fragen werden in den letzten Jahren immer dringender. Und es gibt immer mehr Menschen, die sich damit beschäftigen. Längst ist das Thema Klimaschutz nicht mehr nur ein Thema einer kleiner radikalen Randgruppe, sondern bei dem Großteil der Bevölkerung angekommen. Daher drängt auch immer mehr Infomaterial auf den Markt, das vor allem auch den Verbraucher darauf hinweisen soll, wie die Industrie funktioniert und was man als Einzelner dagegen tun kann.

Darauf zielt auch die Dokumentation "Good Food Bad Food - Anleitung für eine bessere Landwirtschaft" der Französin Coline Serreau ab. Sie stellt Menschen vor, die eines gemeinsam haben: Die Verbesserung der Bodenqualität und die Wiederherstellung der Saatenvielfalt - zum Schutz der Umwelt und für gesündere Lebensmittel. Sie kämpfen dagegen an, dass unsere Böden durch chemische Dünger und Pestizide vergiftet werden und sie wehren sich dagegen, dass nur wenige skrupellose Konzerne weltweit das Saatgutangebot kontrollieren und die Bauern erpressen. Diese zum Teil sehr faszinierenden Persönlichkeiten zeigen vielfältige Lösungen für die intelligentere Nutzung unserer begrenzten Ressourcen auf.

Es gibt zwei anstrenge Aspekte an dieser Dokumentation: Zum einen hört man immer den Originalton der Interviewpartner aus aller Welt. Die Synchronisation wurde nur darüber gelegt. Das ist an sich eine übliche Technik, um einer Dokumentation die Authentizität zu belassen. Eine komplette Dokumentation, in der es auch keinen zusätzlichen Sprecher gibt, sondern alles nur durch die Interviewpartner erklärt wird, wird dies ziemlich anstrengend.
Zum anderen ist der fehlende Sprecher ein Minuspunkt. Während der ganzen 113 Minuten Dokumentation wird alles nur durch die entsprechenden Interviewpartner erzählt und erklärt. Das sind Größen aus der Landwirtschaft, Politik und Wirtschaft und haben sicherlich Ahnung von ihrem Metier. Aber ein roter Faden fehlt und das liegt sicher auch daran, dass es keinen Sprecher gibt, der erklärend zusammenfasst, zusätzliche Informationen gibt und die Dokumentation in sinnvolle Abschnitte unterteilt.

Genau das wäre sicherlich sehr sinnvoll gewesen, um diesen Film auch Leuten nahe zu bringen, die vielleicht nicht so tief im Thema sind, aber trotzdem oder gerade erst recht aktiviert werden sollen: Die Endverbraucher.
Coline Serreau ist eine erfahrene Dokumentarfilmerin und kehrt mit diesem Film zu ihren Wurzeln zurück. Doch genau deswegen hätte sie den Film an sich etwas unterhaltsamer gestalten können, um das zu zeigen, was sie möchte: Die lokalen Alternativen zum globalen Raubbau an Ressourcen über die Folgen industrialisierter Landschaft. So sind die vielen Fakten überbordend und anstrengend.

Die DVD selbst ist hübsch aufgemacht in einem Pappschuber und einem individuellen Innencover. Allerdings fehlt es an Zusatzinformationen. Außer einem Interview mit Regisseurin Coline Serreau sieht es relativ mau aus für den Interessierten. Es gibt noch ein paar nicht verwendete Szenen und Kino-Teaser und Trailer. Aber keine Zusatzinformationen, wie sich vielleicht der Zuschauer selbst engagieren kann. Das wäre noch ein super Bonus gewesen, der auch weiter greift. So macht die ganze DVD leider einen etwas unrunden Eindruck. (sak)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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