Louis Theroux Collection Vol. 3 - Unter Kinderschändern

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Datum: 30.05.2011 | VÖ: 28.01.2011 | Herausgeber: FM Home Entertainment | Kategorie: Dokumentation

Im "Coalinga State Hospital" leben Kinderschänder, die ihre Strafe bereits verbüßt haben, aber nach wie vor als gefährlich gelten. Es handelt sich also quasi um eine spezielle Einrichtung für das, was in Deutschland unter dem Begriff "Sicherheitsverwahrung" bekannt ist, nur mit dem Unterschied, dass es sich dabei nicht um eine Unterbringung in einem normalen Gefängnis handelt, sondern den Insassen diverse Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung stehen und weniger strenge Regeln gelten. Der britische Journalist Louis Theroux hat das "Caolinga State Hospital" für die BBC besucht. Die Dokumentation "Unter Kinderschändern" zeigt die Erfahrungen, die er dabei gemacht hat.

Louis Theroux geht sehr offen und scheinbar unvoreingenommen auf die Insassen zu, ist aber durchaus bereit, vor der Kamera einzugestehen, dass er selbst Bedenken hat und sich beispielsweise fragt, ob ihm die Zuschauer nicht negativ anlasten könnten, dass er so nett zu Menschen ist, die manch einer als Monster bezeichnen würde. Dadurch wirkt die Dokumentation besonders authentisch, da der Zuschauer nicht nur einiges über einige der Insassen und das Leben in einer solchen Einrichtung erfährt, sondern auch darüber, was in einem Journalisten vorgeht, der mit solchen Menschen konfrontiert wird. Auch die "rzte und Betreuer kommen zu Wort. Auch das Louis Theroux eine Situation aufgrund des Wissens, es mit einem Kinderschänder zu tun zu haben, falsch einschätzt, bleibt nicht außen vor. Dies betont die persönliche Note, die der Zuschauer von einer Dokumentation, die den Namen eines Journalisten trägt, durchaus erwarten darf. Louis Theroux versteckt sich nicht, sondern wirkt sehr authentisch, und abgesehen von wenigen reißerischen Szenen bleibt meist auch die Sachlichkeit bewahrt, ohne zu viel Distanz zur Thematik zu schaffen. Im Vergleich zu "Edelpuff in der Wüste", der etwas zu sensationslüsternen zweiten Folge der "Louis Theroux Collection", wurde hier wieder eine etwas angenehmere Tonart gefunden, die sich etwa auf dem Niveau der recht gelungenen ersten DVD "Hinter Gittern" bewegt.

Die Hüllengestaltung ist dieses mal nicht gar so reißerisch geraten wie bei den anderen Ausgaben, auch wenn Louis Theroux darauf deutlich grimmiger schaut, als er es während der Dokumentation tut. Die Hülle ist in einem Pappschuber verpackt, ansonsten gibt es keine nennenswerten Besonderheiten, auch Extras sind nicht vorhanden, der Zuschauer kann sich lediglich über weitere Produkte informieren und zwischen der eher mäßig synchronisierten deutschen und der originalen englischen Tonversion wählen. Für alle, die sich für das Thema interessieren, den britischen Journalisten Louis Theroux zu schätzen wissen und großzügig über den einen oder anderen reißerischen Moment hinwegsehen können, ist der Kauf dennoch lohnenswert, zumal Extras bei einer Dokumentation eher eine untergeordnete Rolle spielen. (ck)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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