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Datum: 21.02.2011 | VÖ: 28.01.2011 | Herausgeber: FM Home Entertainment | Kategorie: Dokumentation
Louis Theroux ist ein britischer Journalist, der zusätzlich die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und auch häufig in den Vereinigten Staaten tätig ist. Dies ist auch bei der "Louis Theroux Collection" der Fall, bei der er unter dem Motto "America Extreme" in vielen Bereichen der Gesellschaft unterwegs war, mit denen der Durchschnittsbürger nichts zu tun hat " und wohl auch nichts zu tun haben will.
"Volume 1" trägt den Titel "Hinter Gittern" und führt Louis Theroux in das Gefängnis St. Quentin, das nicht nur wegen des dortigen Todestrakts als eines der härtesten der Vereinigten Staaten gilt. Dort redet er nicht nur mit einem Wächter, der ihn durch das Gebäude führt, sondern kommt auch mit verschiedenen Gefangenen ins Gespräch. Diese sind dem Journalisten gegenüber erstaunlich aufgeschlossen und scheinen, wie Theroux selbst erwähnt, nur darauf zu warten, dass sie jemand wahrnimmt und ihnen zuhört. Eindrucksvoll ist dabei vor allem, dass die Gefangenen, die von den Medien und der Außenwelt gerne zu wahren Monstern stilisiert werden, ganz menschlich erscheinen " selbst jene, die zu mehreren hundert Jahren Haft verurteilt wurden, wobei sich die Frage stellt, welchen Sinn ein solches Urteil ergibt, aber es geht bei den Angaben der Haftdauer wohl auch darum, die Schwere der Schuld nochmals zu unterstreichen. Traurige Wahrheit ist auch, dass etwa die Hälfte derer, die entlassen werden, früher oder später wieder in St. Quentin landen " manche bereits nach wenigen Tagen, andere nach einigen Monaten, aber nur wenige kommen auf Dauer mit dem Leben in Freiheit zurecht.
Der Journalist Louis Theroux zeigt, dass er sein Fach versteht, denn er tritt den Insassen von St. Quentin in "Hinter Gittern" sehr aufgeschlossen gegenüber. Falls er irgendwelche Vorbehalte ihnen gegenüber hat " und das wäre bei Mördern, Räubern und anderen brutalen Straftätern in gewissem Sinne sogar verständlich " lässt er sich dies nicht anmerken, sondern hört geduldig zu und hält sich selbst im Hintergrund. Teils ist die Dokumentation etwas reißerisch geraten, allerdings noch in einem durchaus akzeptablen Rahmen, denn immer dann, wenn die Gefangenen von St. Quentin von sich erzählen, verzichtet "Hinter Gittern" auf Effekthascherei und stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Die Kameraführung ist ebenfalls sehr gut gelungen.
Neben der deutschen Synchronisation, die wie bei vielen Dokumentationen im Gegensatz zu Spielfilmen recht künstlich wirkt, ist auch die englische Originalfassung auf der DVD enthalten. Auf Extras muss der Käufer allerdings verzichten, es ist lediglich eine bildhafte Auflistung weiterer DVDs mit Louis Theroux enthalten. Das ist insofern schade, als dass ein paar Informationen über den Journalisten oder seine Eindrücke von den Dreharbeiten sicherlich interessant gewesen wären. Zumindest mit der optischen Gestaltung hat man sich aber Mühe geben, wobei sowohl die Hülle als auch der zusätzliche Pappschuber recht reißerisch aufgemacht sind. (ck)
Wertung: (6 von 10 Punkten)
Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.