The Siege - Die Belagerung (3 von 4)

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Datum: 12.04.2011 | VÖ: 11.01.2011 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Norman Osborn führt Krieg gegen die Nordischen Götter Asgards, deren Heimatstadt seit Neuestem über Oklahoma schwebt. Mit einem gestellten Desaster hat Osborn sich selbst einen Grund geschaffen, Asgard anzugreifen und handelt damit eigenmächtig seiner Gier nach Macht und Kontrolle entsprechend. Alle Streitkräfte von H.A.M.M.E.R. und der Initiative sind nach Asgard berufen worden. Doch die Asen sind nicht allein: Steve Rogers ist zurück und führt zusammen mit Nick Fury eine Gegenbewegung an. Im vorangegangenen Band ist Ares dem völlig entfesselten Sentry zum Opfer gefallen und nun hat der als unbesiegbar geltende Sentry Thor aufs Korn genommen. Ein Kampf entbrennt, bei dem es nicht nur um Thors Leben geht, sondern ganz Asgard betroffen ist. Auch wenn Osborn scheinbar besiegt gelten mag, ist dennoch Sentry, der in sich die unermessliche Finsternis von Void in sich trägt, ein ganz anderes Problem.
Derweil nähert sich Ben Urich endlich Asgard, um wirklich berichten zu können, was genau passiert. Mit jedem Schritt näher an die Heimat der Asen wird die Situation brenzliger: immer mehr H.A.M.M.E.R.-Agenten, immer mehr Meta-Wesen, z.B. Venom, der plötzlich in dem Transportflugzeug auftaucht, in welchem Urich sich Asgard nähert. Mit an Bord der TV-Kommentator und Osborn-Befürworter Todd Keller, der nicht weniger gefährlich ist für Urich als der animalische Venom.

Nach dem Mord an Ares lässt Bendis Sentry noch düsterer werden, der Einfluss von Void wird immer deutlicher und dennoch fühlt sich die Entwicklung dieser Figur nicht logisch oder schlüssig an. Ein derart in sich zerrissener Charakter hätte nie einfach so zum Schoßhund von Osborn werden können oder sollen. Es tut dem Leser fast schon leid um die Figur Sentry, dass er derart zum Werkzeug gemacht wird, nur um eine Bedrohlichkeit aufrecht zu erhalten. Viel sonst passiert eigentlich im gesamten dritten Band nicht. Einige dumme Sprüche werden verteilt, Osborn rastet völlig aus und wird endlich als Wahnsinniger enttarnt, wie eine große Wendung in der Handlung fühlt sich das dennoch nicht an, da mit Osborn die einzige gezielt vorgehende Kraft eliminiert ist. Sentry ist einfach nur eine ungezügelte zerstörerische Kraft. Hier fehlt der Kampf der Überzeugungen, die Möglichkeit, sich auch ein klein wenig mit der anderen Seite identifizieren zu können. Leider malt Autor Bendis einfach nur schwarz-weiß.
Die Embedded-Hälfte des Bandes ist leider auch sehr arm an Inhalt, denn eigentlich wird nur erzählt, wie Urich es doch endlich nach Asgard schafft, pünktlich um die große Katastrophe mitzuerleben.
Beiden Hälften ist somit deutlich anzumerken, dass nochmal Atem gesammelt wird für das im vierten und letzten Band folgende Finale. Wirklich übermäßig große Spannung kann leider nicht erzeugt werden, da eigentlich nur noch Void als Bedrohung im Raum steht. Sehr befriedigend ist allerdings die Tatsache, dass die US-Regierung die völlige Entmachtung Norman Osborns beschließt, hier ist wenigstens noch im Kleinen zu spüren,wie gut und intelligent Marvel in jüngerer Vergangenheit seine großen Handlungsstränge mit realen gesellschaftlichen Gegebenheiten zu verweben wusste. (mp)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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