Ninja - Grandmasters of Death

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Datum: 30.07.2010 | VÖ: 18.02.2010 | Herausgeber: KNM Home Entertainment GmbH | Kategorie: Film

Wenn ein Wurfstern eine Kerze gezielt erlöschen lässt und eine plötzliche Rauchschwade eine schwarz gewandeten Kämpfer verschwinden lässt, kann das nur eins bedeuten: man hat es mit einem Ninja, dem Meister des lautlosen und versteckten Kampfes, zu tun.
Damit der Zuschauer genau weiß, was einen Ninja ausmacht und was der lautlose Krieger alles kann, werden die Techniken und Künste des geheimen Kämpfens und Mordens in einer Art Mini-Doku-Ouvertüre erklärt. So lernt man, dass Ninja-Kriegerinnen auch gern mal blankziehen, um die gegnerische Verblüffung für einen schnellen Gegenschlag zu nutzen.
Nach der einführenden Präsentation des aberwitzigen Repertoires der Ninjas folgt der eigentliche "Kern-Film" der DVD: der Kampfsport-Lehrer Jimmy Chow (Chen Kuan-Tai) wird vom Geschäftsmann Frank Yang (Chan Hung-Lit) gebeten als Leibwächter für ihn zu arbeiten, denn im Umfeld Yangs gab es bereits zwei Morde in den traditionellen Weisen der Ninja, welche allerdings seit einem Jahrhundert als verboten und nicht existent gelten. Da Jimmy mit den Ninjas vertraut ist, will Yang ihn um sich haben, denn der Polizei traut Yang nicht zu, sein Leben schützen zu können.
Jimmy lehnt erst ab, doch als Yangs Schwägerin Chi-Mei (Elsa Yang Hui-Shan) ebenfalls eine Morddrohung erhält, sagt Jimmy zu, denn er hat ein Verhältnis mit Chi-Mei. Langsam kann Jimmy aufdecken, wie nahe die Ninja Yang bereits sind und schafft es, sich ihnen erfolgreich entgegenzustellen. Wieso er das kann, hat nur einen Grund: er selbst ist in den Ninja-Künsten unterrichtet worden und wie es das Schicksal so will ist der Meister der Ninja, gegen die Jimmy sich für das Wohl von Chi-Mei stellt, eben jener Ninja-Krieger, der einst Jimmys Lehrmeister getötet hat. Jimmy hat nun nach all den Jahren endlich eine Chance auf Rache.

"Ninja - Grandmasters of Death" glänzt durch eine herausragende Abwesenheit von allem, was man sich von einem Film wünschen würde: Unterhaltung, Spannung, verfolgenswerte Handlung, ansehnliche Präsentation. Hierbei handelt es sich unumstritten um ein dahingeschustertes Machwerk vom Bodensatz des B-Movie-Gekloppe der frühen Achtziger Jahre. Schon beim Anblick des DVD-Menüs laufen einem Schauer der Vorahnung über den Rücken: hier baut man darauf, dass irgendwer aus einer Laune heraus eine Trash-Perle zu erstehen glaubt und hat somit den schlechten Geschmack zur Maxime des Layouts gemacht. Ebenso hat auch der Film die rein technische Qualität einer auf dem Dachboden gefundenen VHS-Kassette, die zigmal mal zu oft von einem groben Abspielgerät durch die Mangel genommen wurde.
Die Extras der DVD: Fotos des Films und Ausschnitte aus anderen Filmen - wohlgemerkt Ausschnitte, keine Trailer, sondern unkommentierte Ausschnitte, bei denen man sich vorkommt als würde man jemanden, der nicht im Raum ist, zappen lassen.

Zurück zum eigentlichen Werk: Die einführende Präsentation der Ninja ist in ihrer Lächerlichkeit so überragend, dass sie mit Wohlwollen als ein Stilmittel angesehen werden kann: sie hat die Funktion, den Zuschauer hart und grob in seinen Erwartungen zu Boden zu prügeln, damit er dem Hauptfilm gegenüber wohlgesonnen(er) ist. Auf jeden Fall fühlt man sich als Zuschauer nach dem Genuss dieser Exposition für alles gewappnet.
Der Hauptfilm ist dann einfachsten Kasperle-Theater, dem dazu noch durch die FSK-16-Einstufung die krummen Hörner gestutzt wurden - natürlich grob, sodass unverständliche Schnitte entstehen. Alles andere hätte ein Niveau-Ausreißen nach oben provozieren können.
Dieser Film ist kein Trash, er ist Müll. Wer auch immer sich veranlasst sieht, sich dennoch dieses Werks auszusetzen sei hiermit gewarnt: man kann rund siebzig Minuten seines Lebens spielend besser verbringen.

"Ninja - Grandmasters of Death" hat nur einen Mehrwert: es ist ein Dokument einer Ansammlung cineastischer Verfehlungen und schafft es somit eine beinahe philosophische Frage aufzuwerfen: Muss wirklich jeder Müll überliefert werden? (mp)

Wertung: 1 von 10 Punkten (1 von 10 Punkten)

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