So ziemlich jedes kleines Mädchen hegt ansatzweise den Traum, Ballerina zu werden, auf einer Bühne zu tanzen und sich dabei im eigenen Märchen zu bewegen. In "Spielen wir Ballerina", einem Spiel für Nintendo Wii, soll das jetzt möglich sein.

Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Anna, die eine Primaballerina werden möchte und deswegen an eine berühmte Balletschule geht. Dort muss sie verschiedene Aufgaben erfüllen, um so ihren Rhythmus, ihre Balance, ihre Drehbewegungen und ihre Eleganz zu verbessern. Vier Jahre werden gespielt, wobei an jedem Ende eines Semesters eine Aufführung und ein Test anstehen.

Um dieses zentrale geschehen ist eine kleine Geschichte gestrickt mit einer besten, aber schüchternen Freundin, der derzeitigen Musterschülerin, die natürlich eine Zicke ist und einem schönen Jungen, in den man sich unsterblich verliebt. Die Story stimmt also.

Was nicht so richtig stimmt, ist die Präsentation dieser Geschichte. Denn die Zwischensequenzen zwischen den einzelnen kleinen Spielen sind keine Animationen, wie man es bei einer modernen Konsole wie der Wii erwarten würde, sondern ein reines Weiterklicken, das man von einfachen PC-Spielen kennt. Man sieht immer die momentan agierenden Personen und am unteren Bildrand die Sprechblase. Hat man den Text gelesen, klickt man weiter… das ist sehr mühsam und nicht dem Standard einer Wii entsprechend.

Was ebenfalls nicht so richtig rund ist, ist die Grafik des Spieles. Diese ist sehr einfach - was erst einmal nicht schlimm ist. Aber leider wirkt sich das ein bisschen auf die Funktionalität aus, da vor allem bei den sich steigernden Aufgaben wie die Drehbewegungen nicht ganz klar ist, was man nun eigentlich tun muss " trotz Tutorial. Diese Tutorials sind immer vor einem Spiel und können auch immer wieder aufgerufen werden, aber sie erklären nicht so richtig, was man nun tun muss.

Generell wünscht man sich für das Spiel ein wenig mehr Fantasie. Die Ballerina tanzt zum Beispiel nahezu immer dasselbe im Hintergrund, während man selbst die verschiedenen Aufgaben währenddessen zu lösen versucht. Die Aufgaben selber sind auch nicht besonders abwechslungsreich, da man nahezu bei jedem Spiel immer eine Folge von verschiedenfarbigen Noten antippen muss. Dazwischen gibt es noch kleine Extras, die das Ruder aber auch nicht mehr rumreißen. Auch die Musik könnte variantenreicher sein.

Was dagegen nett gemacht ist, sind die Möglichkeiten, sich Dinge freizuspielen, wie zum Beispiel weitere Kleidung für die Ballerina oder auch Wissen in Form von Bücherkapiteln über berühmte Ballerinas und Tänzer und das klassische Ballett. Auch die Stadt ist nett gestaltet, in der man einiges entdecken kann.

Aber im Großen und Ganzen wirkt das Spiel ein wenig unausgegoren und mit wenig Fantasie bespickt. Mit ein wenig mehr Ideenreichtum und vor allem ein bisschen mehr Aufwand, was die Grafiken und Animationen angeht, hätte man ein richtig schönes Spiel für junge Mädchen herstellen können. (sak)

Wertung: (4 von 10 Punkten)