Imperium - Schlacht der Gladiatioren (6teilige Miniserie)

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Datum: 08.07.2010 | VÖ: 18.03.2010 | Herausgeber: KNM Home Entertainment | Kategorie: Serie

Julius Cäsar (Colm Feore) kehrt aus dem Bürgerkrieg nach Rom zurück. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten lässt er sich jedoch nicht im Forum Romanum von den Senatoren feiern, sondern fährt zu einer Gladiatorenarena vor den Toren Roms. Damit will er zeigen, dass er den Bürgern nahe ist. Empfangen wird er dort u. a. von Marcus Antonius und Cäsars Nichte Atia (Orla Brady). Ihr Sohn Octavius (Santiago Cabrera), Cäsars Großneffe, kommt verspätet. Zusammen schauen sie sich in der Arena einen außergewöhnlichen Gladiatorenkampf an, bei dem der Gladiator Sertorius (Jonathan Cake) gegen fünf Gegner siegreich bestehen kann. Julius Cäsar ist von ihm beeindruckt.

Sertorius hat aufgrund seiner Erfolge als Gladiator inzwischen einen ungewöhnlich hohen Rang erreicht, denn er durfte heiraten und hat auch einen Sohn. Doch er ist kein freier Mann, sondern ein Sklave. Er könnte jederzeit von einem reichen Bürger gekauft werden, um zur Unterhaltung eines Festes gegen einen anderen Gladiator auf Leben und Tod kämpfen zu müssen. Eines Abends wird er von jemandem angesprochen, der sein Gesicht verborgen hält. Als Sertorius darauf drängt, das Gesicht sehen zu wollen, gibt sich der Unbekannte als Julius Cäsar zu erkennen. Er möchte mehr von Sertorius erfahren, denn dessen Sieg in der Arena hatte Julius so beeindruckt, dass er ihn zum persönlichen Leibwächter ernennt. Im Gegenzug dazu überreicht er Sertorius das Holzschwert als Zeichen dafür, dass dem Empfänger als ruhmreicher Gladiator die Freiheit geschenkt wurde. Sertorius dankt es ihm mit uneingeschränkter Loyalität.

Julius Cäsar wird bald darauf von verschwörerischen Senatoren erdolcht, zu denen sich auch Julius’ Adoptivsohn Brutus gesellt hat und die von dem intriganten Senator Cassius (Michael Maloney) angeführt werden. Weder Marcus Antonius noch Sertorius konnten ihm helfen, denn Julius wurde bewusst von ihnen isoliert, um ihn des Schutzes zu berauben. Als Sertorius schließlich den erdolchten Julius findet, kann der ihm mit letzter Kraft zuflüstern, Octavius zu schützen. Sertorius gibt dem Sterbenden sein Wort, denn Cäsars Großneffe soll das Erbe Julius’ antreten. Doch der Senat versucht, den letzten Willen des Imperators, den er auch an geheimer Stelle schriftlich niedergelegt hat, zu verhindern. Octavius, dem das Testament inzwischen vorgelegt wurde, ergibt sich seines Schicksals und er gibt sich in Sertorius Hände. Der verspricht ihm, dass sie Rom zwar als Flüchtlinge verlassen, Octavius jedoch als Imperator zurückkehren wird. Bis dahin müssen sie sich jedoch verstecken, um den Verschwörern im Senat zu entgehen.

Die sechsteilige TV-Mini-Serie wurde mit einem ungeheuren Aufwand produziert, an dem sich sogar manche Kinoproduktion noch eine gehörige Scheibe abschneiden kann. Bis in die kleinsten Details wurde intensiv recherchiert und das Set entsprechend aufgebaut. Insgesamt soll ein Budget von 50 Mio. US-Dollar zur Verfügung gestellt worden sein. Und davon ist jeder Cent zu sehen, denn was man hier an Kulissen, Kostümen, Requisiten und Komparserie aufgewändet hat, ist gewaltig und beeindruckend. Natürlich wurde auch mit Computergrafik nachgeholfen, doch viele Fassaden wurden real gebaut. Dabei wurde diese Multimillionen-Dollar-Produktion nicht wie erwartet in den USA gedreht, obwohl man dort federführend verantwortlich zeichnete, sondern quasi vor Ort in der italienischen Region Lazio, in und um Rom herum.

Dazu kommt noch eine erstaunliche Darstellerriege, die auch hierzulande aus vielen Serien und Filmen bekannt ist. Allen voran Jonathan Cake als Gladiator Sertorius (in englischer Version: Tyrannus), bekannt u. a. aus "Riverworld " Welt ohne Ende", "Böser Cop, guter Cop" und "Law & Order" ("Markus Wolf"). Als Octavius ist der Venezueler Santiago Cabrera zu sehen, der bei uns in "Spooks " Im Visier des MI5", "Merlin " Die neuen Abenteuer" und "Heroes" zu sehen war. Seine Mutter Atia wird von Orla Brady gespielt, die uns aus "Kampf der Kobolde", "Aus Lust und Leidenschaft’"und "Fringe " Grenzfälle des FBI" bekannt ist. Als Imperator Julius Cäsar wurde Colm Feore engagiert, der in "Riddick" und "Battlestar Galactica" führende Rollen innehatte und in ’24’ den Henry Taylor spielte. Vincent Regan als Marcus Antonius haben wir erst kürzlich als Kepheus in ’Kampf der Titanen’ sehen dürfen, von ihm werden wir bald mehr sehen, denn er ist gerade sehr gut beschäftigt. Michael Maloney ist hier als intriganter Senator Cassius eingesetzt, vorher spielte er schon in fast hundert anderen Produktionen mit " er gehört also schon zu den erfahrensten Darstellern, wenn auch nicht zu denen, die in der A-Liga mitwirken. Aber dass hier auf die allerhöchste Schauspieler-Liga verzichtet wurde, dürfte der Produktion gut getan haben " nicht nur finanziell. Weniger bekannte Gesichter lenken die Aufmerksamkeit der Zuschauer auch weniger ab und richten sie mehr auf die Handlung des Films. Alle Akteure haben offensichtlich großen Gefallen an den Dreharbeiten gefunden, denn das enorme Engagement aller Beteiligten ist wirklich erkennbar. Manches an der Handlung wird angesichts der mangelhaften Aufzeichnungen aus jener Zeit durchaus der dichterischen Freiheit entsprungen sein, doch die Autoren haben sich dennoch bemüht, nicht allzu fantastisch abzuheben, sondern einen Plot zu präsentieren, der angesichts der damaligen unruhigen Zeit durchaus hätte geschehen können.

Leider ist bei allen drei DVDs ein dickes Manko vorhanden, der dem Rezensenten noch niemals unterkam. Und zwar handelt es sich um einen merkwürdigen Toneffekt, der scheinbar nur bei älteren DVD-Playern und TV-Geräten eine größere Auswirkung hat. Bei neueren Playern und TV-Geräten ist der merkwürdige Toneffekt zwar auch vorhanden, aber anders hörbar. Um welchen Toneffekt es geht? Um einen räumlichen Effekt im deutschen Dolby Surround Ton, der bei älteren Geräte-Kombinationen die Eigenart aufweist, dass bei Auswahl der deutschen Audiospur in den Episoden 1, 3 und 6 im Film nur die Hintergrundgeräusche und Effekte zu hören sind, die vordergründigen Toneffekte und Dialoge aber überhaupt nicht. Man hat den Eindruck, man hätte bei diesen drei Episoden die Sprache vergessen. Nur wenn man ganz genau hinhört (also fast schon in die Lautsprecher hineinkriecht), kann man irgendwo ganz leise im Hintergrund ein leises Gemurmel hören. Evtl. (!) kann man die Dialoge deutlicher hörbar machen, wenn man am Fernseher vom Stereoton umschaltet auf den linken oder rechten Tonkanal, doch das ist geräteabhängig. Wie gesagt, dies gilt für ältere Gerätekombinationen. Bei neueren Gerätekombinationen macht sich dieser räumliche Toneffekt dahingehend bemerkbar, dass die Dialoge nicht wie üblich aus der Bildmitte, dem Center, zu entspringen scheinen, sondern aus einer Ecke rechts unten außerhalb des TV-Gerätes. Der Rezensent kann versichern, dass dieser Fehler wirklich vorhanden ist, denn sicherheitshalber hat er verschiedene Gerätekonstellationen selbst durchgetestet (3 Standalone-Player verschiedener Jahrgänge, 1 Röhrengerät und 2 Flachbildgeräte, 2. PC-DVD-Player und 2 PC-DVD-Brenner). Außerdem hat er zum Vergleich ein weiteres Rezensionsexemplar dieses Films angefordert und erhalten (diesmal als Einzel-Amaray-Boxen), bei dem dieser Toneffekt aber ebenso vorhanden und reproduzierbar war. Da der Rezensent nicht über ein Labor verfügt, kann er nur vermuten und leider nicht belegen, dass dieser merkwürdige Effekt auf einen Fehler in der Dolby-Surround-Abmischung zurückzuführen ist. Reproduzierbar ist er auf seinen Geräten aber zu jeder Zeit. Belegbar wäre allenfalls der Schweiß, der bei der enormen sommerlichen Hitze anfiel, wenn jedes Mal die Geräte für den nächsten Test umgestellt wurden.

Wer neuere Geräte besitzt, braucht sich um die Abspielbarkeit der Episoden weniger den Kopf zu zerbrechen. Dass der Ton nicht vom Bildcenter her zu kommen scheint, ist dabei etwas gewöhnungsbedürftig. Wer jedoch ältere DVD-Player oder TV-Geräte besitzt, sollte sich vom Händler die Möglichkeit ausbedingen, den Film ggf. zurückgeben zu können, falls die Dialoge ausbleiben. Man darf nämlich davon ausgehen, dass auch andere Besitzer älterer Geräte irritiert sein werden, wenn sie feststellen, dass die Hälfte der Episoden keine deutschen Dialoge aufweist. Falls ein Kunde reklamiert, wird ein Testabspielvorgang beim Händler höchstwahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass der Händler dem Kunden keinen Glauben schenkt, weil der Testlauf beim Händler i.d.R. auf neuen Gerätegenerationen erfolgt und damit die Dialoglosigkeit nicht hörbar wird.. In dem Falle hilft vielleicht eine Reklamation beim Distributor KNM. Oder vielleicht sogar ein Ausdruck dieser Rezension. Als Kunde darf man jedenfalls erwarten, dass DVDs nicht nur auf den Gerätegenerationen abspielbar sind, die kürzer als zwei Jahre existieren. Dass man sich nämlich laufend neue Geräte anschafft, ist einfach realitätsfremd und kann daher nicht vorausgesetzt werden. Auch wenn die Händler es verständlicherweise gerne sehen würden.

Der englische Ton dagegen ist bei allen Episoden jederzeit klar und verständlich, ohne merkwürdige Effekte im Ton. Das Format der beiden Tonspuren " deutsch und englisch " wird als DD 2.0 erkannt. Untertitel sind leider überhaupt nicht vorhanden, so dass Hörgeschädigte diese monumentale Serie nur eingeschränkt genießen können.

Der Film wurde im 16:9-Format produziert und hat eine durchweg gute Bildqualität. Auch die Bildschärfe lässt nichts zu wünschen übrig, wenn man auch gelegentlich im Hintergrund die eine oder andere Unschärfe zu sehen glaubt. Doch oft dürfte dies beabsichtigt sein, um die Aufmerksamkeit auf die dominierenden Bildelemente zu lenken anstatt auf den Hintergrund. Licht- und Farbgestaltung sind jedenfalls für den normalen Zuschauer nicht zu beanstanden.

Pro DVD sind jeweils zwei Episoden enthalten, so dass für diese Mini-Serie insgesamt 3 DVDs vorhanden sind. Extras oder Bonusmaterial ist nicht das Geringste enthalten " wenn man von dem Wendecover mit und ohne FSK-16-Logo absieht. Die Serie gibt es sowohl als "3 DVD Box Set", aber auch in drei einzeln erhältlichen Amaray-Boxen. Unterschiede zwischen den DVDs gibt es bei den beiden Ausführungen nicht " selbst der Fehler in der deutschen Audiospur der Episoden 1, 3 und 6 ist bei beiden Versionen exakt gleich vorhanden.

Fazit: Für Besitzer neuerer Geräte ein fast risikoloser Kauf, denn die Serie braucht sich in keinster Weise zu verstecken, nicht einmal hinter anderen großen Filmproduktionen, die mit wesentlich mehr finanziellem Aufwand beworben wurden. Im Gegenteil, der Detailreichtum in dieser Serie lässt einen hoffen, dass bald eine BluRay-Version dieser Serie verfügbar ist. Möglichst aber ohne derart gravierende Fehler in der deutschen Tonspur. (gh)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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