Cheers - Die vierte Season

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Datum: 24.04.2010 | VÖ: 08.04.2010 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Serie

Die vierte Staffel um die legendäre Bostoner Kneipe "Cheers" hat ein schweres Erbe anzutreten: die vorherige Staffel war geprägt vom tragischen Tod des Darstellers des Coachs, Nicholas Colasanto. Ein solcher Verlust kann einer Serie einen Knacks verpassen, doch "Cheers" schafft es, Oberwasser zu behalten.

Gewissermaßen kann man den Tod von Nicholas Colasanto als eine kleine Schwelle in der Dynamik der Serie betrachten. Bereits in Staffel drei wurde das Ensemble um einen festen Bestandteil erweitert: Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer), der völlig neue Ansätze für Input in die eingeschworene Truppe um Barinhaber Sam Malone (Ted Danson) ermöglicht.
Doch kaum hat man sich an Frasier als dauerhaften Besucher des "Cheers" gewöhnt, tritt ein neues Gesicht in die Bar: Woody Boyd (Woody Harrelson), ein Jungspund und Landei, heuert im "Cheers" als Barkeeper an und füllt somit die Lücke des liebenswerten, aber leicht einfältigen Sidekicks mit dem goldenen Herzen, welche zuvor von Coach innegehalten wurde. Da endlich wieder eine Figur für die naivlich-blauäugigen "ußerungen zur Verfügung steht, kann die Stammbesetzung wieder aus dem vollen ihrer gewohnten Tugenden schöpfen: Sam ist der Chauvie, Diane (Shelley Long) die korrekte Dame, Norm (George Wendt) der Grummel, Cliff (John Ratzenberger) der Dummschwätzer und Carla (Rhea Pearlman) das Raubein. Abgerundet wird dies durch die Neuzugänge, sodass die bereits durch die vorangegangenen Staffel eingespielte Chemie zwischen den Figuren angereichert wird.
Bot die dritte Staffel den historischen ersten Auftritt der Figur Dr. Frasier Crane, kann Staffel vier mit den "Geburten" von gleich zwei Charakteren aufwarten: der des bereits erwähnten Woody Boyd und der der kühlen und elfenbeinblassen Dr. Lilith Sternin (Bebe Neuwirth), die erst nur einen wenige Minuten dauernden Auftritt als eine misslingende Verabredung Frasiers hat. Die Entscheidung, Lilith im Fortlauf der Serie kontinuierlich auftreten zu lassen, sollte Bebe Neuwirth zwei Emmys für diese Rolle einbringen.

Der frische Wind, den man verspürt, wird nicht allein von den festen Neuzugängen getragen, es gibt auch Gastauftritte zumindest halbwegs bekannter Schauspieler, z.B. Jennifer Tilly ("Bound - Gefesselt", "Die fabelhaften Baker Boys") oder Kate Mulgrew (Captain Janeway aus "Star Trek - Voyager"). Man merkt, dass die Serie auch bei den Produzenten einen guten Stand hatte, denn vorzeigbare Gastauftritte wollen auch erstmal bewilligt und finanziert werden.
Was den Kern der Handlung(en) angeht, verlässt sich die Serie auf das alte Rezept der ich immer wieder neu verwickelnden Gefühlsranken zwischen Sam und Diane, denn eigentlich hatte Diane Frasier heiraten wollen, doch sie hat ihn dann mitten in Italien vorm Altar stehen lassen. Parallel war ihr Sam hinterher gereist konnte die Hochzeit aber nicht rechtzeitig finden was zu seinem Glück dann auch nicht nötig gewesen war.

Die Präsentation des Materials ist gewohnt zurückhaltend ausgefallen. Die Box ist nicht wirklich aufwändig gestaltet, macht sich aber dennoch gut im Regal. Inhaltlich sind die vier DVDs satt mit allen 26 Folgen der Staffel bestückt, doch Extras fehlen leider völlig.
Im Endeffekt schafft es Staffel vier aufgrund dieser Mängel nicht, den Schwung der neuen Impulse zu nutzen, um eine noch bessere Wertung als die Staffel-drei-Box zu bekommen, ist aber für Fans und Freunde der Serie über so gut wie jeden Zweifel erhaben. (mp)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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