Trinity #5

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Datum: 04.03.2010 | VÖ: 20.10.2009 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Die Realität des DC-Universums ist grundlegend verändert worden. Morgaine le Fey, Enigma und Xor haben die Dreiheit bestehend aus Superman, Batman und Wonderwoman aus ihrer angestammten Realität entfernt und sie in eine parallele Seinsebene geschickt. Dort haben die drei Helden den Status von Göttern inne. In ihrer eigenen Wahrnehmung haben sie seit dem Anbeginn der Zeit als Götter in dieser Welt gelebt, untereinander verheerende Kriege ausgefochten und sich schließlich auf einen gemeinsamen Frieden verständigt.
Derweil fällt die eigentliche Realität immer mehr dem Siegeszug der Schergen von Morgaine, Enigma und Xor zum Opfer. Die globale Heldenallianz Justice Society International kann keine dauerhafte Gegenwehr darstellen. Die elementare Mach der Dreiheit fehlt der Welt. Daher haben sich Batmans Freunde Alfred und Nightwing, Supermans Angehörige Lois Lane und Supergirl und Wonderwomans Nächste Donna Troy und Nemesis in Form ihrer Inkarnationen der anderen Realität auf die Suche nach ihren Helden, die für sie mehr als nur ferne Ikonen waren.
Derweil bewegt sich Despero in Begleitung der Schurken Ultraman, Owlman und Superwoman, den böswilligen Erde-3-Pendants der Dreiheit, auf die nur schwach beschütze Erde zu.

Den sechs Angehörigen um Alfred gelingt es, den Helden der Dreiheit eine Ahnung davon zu verschaffen, dass sie in eine andere Welt gehören - eine Welt, die ihre größten Ikonen dringender denn je braucht. Somit kehren Superman, Batman und Wonderwoman in die wirkliche Realität zurück, um die Eroberung durch Morgaine, Enigma und Xor abzuwenden.
Die unmittelbare Bedrohung kann leicht abgewendet werden, denn die Dreiheit hat noch immer göttliche Macht und kann somit ein Gegengewicht darstellen. Zugleich erzeugt ihre Anwesenheit eine Rückkehr der Realität zu ursprünglicher Form.
Scheinbar ist nun alles wieder auf dem Weg, gerichtet zu werden, doch noch immer sind große Teile der Erde in Chaos gefangen und die Dreiheit macht sich auf den Weg, den Planeten zu heilen. Ihre Angehörigen, die die Helden unter großer Anstrengung aus der anderen Realität befreit haben sind von der emotionslosen Distanz der drei Helden schockiert und versuchen, sie wieder daran zu erinnern, dass sie mehr als nur Ikonen, die die Last der Welt auf ihren Schultern trugen, sind. Doch es gibt scheinbar kein Durchdringen zu den Helden. Stoisch ziehen sie von Stadt zu Stadt und Kontinent zu Kontinent und heilen die Welt, während ihre sechs Angehörigen weiter darum bemüht sind, die Personen hinter den Helden zu erwecken.

Der deutsche Band fünf der Serie "Trinity" sammelt die US-Ausgaben 36 bis 44 und treibt die episch ausgreifende Handlung weiter voran. Autor Kurt Busiek ist merklich darum bemüht, eine spannende Handlung an mehreren Fronten aufzuziehen, kann sich dabei jedoch nicht mit der Klasse eines Grant Morrison, welcher diese Erzählweise perfekt beherrscht, messen.
Busiek verfällt leider in einen Stil, der viele kleine Versatzstücke erzählt, welche wiederum für sich immer abrupt ein- und ausgeleitet werden. Ein stimmiger Fluss oder stringenter Aufbau lassen sich nur schwer wahrnehmen.
Mark Bagleys Zeichenstil ist zwar seit jeher ein Garant für dynamische Linien und hochkarätige Inszenierung von Kraft und Bewegung, doch die stillen Momente und ruhigen Phasen wirken bei ihm kalt und gestellt. Scott McDaniels Zeichnungen, die sich mit denen von Bagley abwechseln, können hier glücklicherweise eine bodenständige und viel breitere Palette anbieten.

Band fünf in sich ist anfangs sehr konfus und ohne klare Linie, kann sich später aber deutlich auf Linie bringen und bietet am Ende einen sehr interessanten Aspekt auf die Relevanz der Dreiheit für ihre Welt und die Frage nach den Menschen, die hinter den Helden stehen und ihr Leben für das Ideal einer besseren Welt aufopfern.

Kenner des DC-Universum mit seinen Multiversen kommen im Falle einer Vorliebe für weltenerschütternde Ereignisse mit "Trinity" voll auf ihre Kosten. Superman, Batman und Wonderwoman im klassischen Sinne ihrer Kernserien findet man leider nicht vor. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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