Auf nach Afrika! - Tiere, Wildnis, Abenteuer

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Datum: 22.12.2007 | VÖ: 23.11.2007 | Herausgeber: WVG Medien GmbH | Kategorie: TV-Sendung

"Auf nach Afrika" " was im ersten Moment wie eine typische Auswanderer-Doku klingt, entpuppt sich in Wirklichkeit als eine sehr liebevoll produzierte Tierhelfer-Dokumentation. Gerade solch ein beeindruckendes Land wie Afrika, das unzählige Tiere und faszinierende Landschaften mit sich bringt, macht es für den Zuschauer noch um einiges spannender. Wer denkt, er würde alle Tiere Afrikas kennen, hat sich garantiert getäuscht. Neben den "Klassikern" wie Zebras, Löwen und Geparden trifft man auch auf Karakale, Löffelhunde und Zebramangusten. Einige von ihnen leben auf der Harnas Lodge, einer Farm mitten in Namibia. Hier haben die kranken und verlassenen Tiere ein neues Zuhause gefunden. Diese Dokumentation begleitet neun deutsche Volontäre bei ihrer Arbeit als Tierhelfer auf der Farm: Elli, Nadine, Clara, Danica, Diana, Christian, Gabriel, Marius und Philipp. Während ihres Aufenthalts werden sie mit vielen neuen Dingen konfrontiert, die sie zum lachen, aber auch zum weinen bringen. Besonders emotional ist die Folge "Fressen und gefressen werden", in der ein großer Fleischmangel herrscht. Jetzt müssen sogar die Reitpferde für die hungrigen Löwen getötet werden. Als die Volontäre mitbekommen, wie ein Mitarbeiter von Harnas ein Wildpferd erschießt, welches aber nicht sofort tot ist, können manche ihre Gefühle nicht mehr verbergen. Denn eigentlich sind sie ja auf die Farm gekommen, um die Tiere zu pflegen. Nicht nur den Tierhelfern wird hier die Wahrheit vor Augen gehalten, auch dem Zuschauer. Das meist verdrängte Thema Leben und Tod wird an dieser Stelle deutlich angesprochen: entweder die einen sterben, oder die anderen " der ewige Kreis des Lebens. Auf Harnas sind Fleisch und Wasser Kostbarkeiten und man muss sich vorher genau überlegen, wofür man es braucht. Auch diese Dinge sollen den Zuschauer zum Nachdenken anregen, denn das sind Dinge, die für uns mehr als selbstverständlich sind. Man sollte sie einfach öfter zu schätzen wissen.

Auf der Farm wird es nie langweilig " erst recht nicht mit dem Zebra "Sebe". Nichts und niemand ist vor ihm sicher. Deshalb kommt es auch öfter zu Konflikten. Das mürrische Zebra bringt immer wieder Probleme. Es greift die Tierhelfer an und verspeist deren Kleidungsstücke. Damit kommen wir auch schon zur, meiner Meinung nach, witzigsten Szene. Christian und Gabriel beschließen, Sebe eine Freundin zu besorgen um ihn abzulenken und damit zahmer zu machen. Kurzerhand malen sie einen Esel mit weißer Farbe an. Zugegeben: eine nicht sehr sinnvolle Idee, aber es ist sehr witzig die beiden Männer zu beobachten, wie sie voller Erwartungen den Esel bemalen.

Die meisten wilden Tiere auf Harnas haben sich inzwischen so an den Menschen gewöhnt, dass man sie sogar streicheln und mit ihnen spielen kann. Neben ihren täglichen Hauptaufgaben wie Füttern und Säubern, tun die Volontäre alles dafür, den Tieren das Gehege zu verschönern und ihnen soviel Abwechslung wie möglich zu bieten. Schon nach kurzer Zeit, haben die Helfer die Tiere ins Herz geschlossen. Umso trauriger ist der Anblick zweier Katzen, die in der Folge "Es brennt!" bei einem Feuer mit verbrannt sind. In dieser Folge werden alle Volontäre bis aufs Letzte gefordert. Halbtote Tiere müssen schnellstens gerettet und Wasser muss erst mühevoll in Gefäßen vom Wasserloch geholt werden " jeder ist dabei gefragt. Manche gehen dabei sogar soweit, dass sie leichte Rauchvergiftungen erleiden. Aber kein Tag auf Harnas ist gleich. Es gibt auch viele schöne Tage, an denen die Volontäre die Arbeit mit den Tieren einfach nur genießen und auch Zeit für sich selbst haben.

Fazit: Das schöne an dieser Doku ist, dass sie kein verfälschtes Bild von der Arbeit als Tierhelfer gibt. Die positiven sowie aber auch die negativen Dinge werden gezeigt. Das ist besonders wichtig für Leute, die sich auch für diese Arbeit interessieren. Es ist wirklich beeindruckend, die vielen jungen Leute zu sehen, die sich als Freiwillige für diese, nicht ganz ungefährlichen, Aufgaben melden. Es macht wirklich Spaß und es ist sehr spannend ihnen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Die unterlegte afrikanische Musik macht das Afrika-Feeling komplett. Leider schweifen aber manchmal einige Szenen zu weit aus oder stehen zulange im Mittelpunkt. (sl)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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