Inspektor Hornleigh greift ein

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Datum: 18.05.2012 | VÖ: 18.05.2012 | Herausgeber: Pidax Film | Kategorie: Serie

Das Klischee, Krimis aus den 60er Jahren seien langweilig, da ohnehin der Gärtner immer der Mörder ist, wird bei der kompletten Krimiserie "Inspektor Hornleigh greift ein" aus dem Jahr 1961 nicht bestätigt.

Der erfahrene und besonnene Scotland Yard Inspektor Hornleigh (Helmut Peine) ermittelt in London in vier mysteriösen Kriminalfällen. In allen Fällen wird zunächst auf die Art der Straftat eingegangen, werden anschließend mehrere Zeugenbefragungen durchgeführt und zuletzt wird der Täter von Inspektor Hornleigh aufgedeckt und Tathergang wie Motiv werden dem Zuschauer bis ins Detail erklärt. Das klingt zunächst nicht ungewöhnlich. Das Besondere an dieser Krimiserie ist jedoch ihre Interaktivität. Paul Klinger führt als Moderator durch die Serie und macht den Zuschauer darauf aufmerksam, dass sich jeweils ein Zeuge widerspricht. Der Zuschauer hat daher die Möglichkeit eigene Detektivarbeit zu leisten und dem Täter selbst auf die Spur zu kommen. Sobald Inspektor Hornleigh dank seiner scharfen Beobachtungsgabe den Täter ermittelt hat, wird die Sendung für zwei Minuten unterbrochen um dem Zuschauer noch einmal die Möglichkeit zu geben, sich die einzelnen Zeugenaussagen durch den Kopf gehen zu lassen und sich sein eigenes Urteil zu bilden. Erst danach wird die Folge fortgesetzt und der Fall für den Zuschauer plausibel aufgelöst. Um es jenem jedoch nicht allzu leicht zu machen, werden zusätzlich widersprüchliche Details erwähnt, die sich aber spätestens bei Aufklärung des Falls als belanglos herausstellen.

Inspektor Hornleigh ermittelt in vier Folgen, zu je ungefähr 60 Minuten, dreimal wegen Mord und einmal wegen Hehlerei. In Episode 1 wird ein Hotelgast plötzlich tot aufgefunden und gleich mehrere Zeugen verhalten sich verdächtig. In Folge 2 wird Inspektor Hornleigh selbst, während er bei Freunden zu Besuch ist, akustischer Zeuge eines Schusses im Nachbarhaus. In Episode 3 erwirbt ausgerechnet Hornleighs Ehefrau zwei antike Stühle, die sich anschließend als Hehlerware herausstellen und in Folge 4 wird ein Untermieter tot in seinem Zimmer aufgefunden, für den Mord fehlt jedoch scheinbar ein Motiv.

Da die Serie in London gedreht wurde, erwarten den Zuschauer neben spannender Unterhaltung auch interessante und schöne Aufnahmen vom London der frühen 60er Jahre.

Die Serie verfügt über eine sehr gute Bild- und Tonqualität. Allerdings sollte man sich als interessierter Krimiliebhaber natürlich darüber im Klaren sein, dass es Farbfernsehen 1961 weder in Deutschland noch in England gab und auch die Stereofonie noch in ihren Kinderschuhen steckte. Das schwarz-weiße 4:3 Vollbild-Format, sowie das monofone Tonformat, sollten daher nicht verwundern.

Wer sich davon jedoch nicht abschrecken lässt, genießt ein äußerst unterhaltsames interaktives Krimivergnügen für die ganze Familie ("FSK 6"), was auch dadurch nicht gemindert wird, wenn ich vorab verrate, dass man den Gärtner als Mörder in dieser Krimiserie vergeblich sucht. (or)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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