"Oscar 2010": Christoph Waltz triumphiert als bester Nebendarsteller

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Datum: 08.03.2010 | Kategorie: Filme

Trotz guter Konkurrenten galt der 53jährige Schauspieler Christoph Waltz bei der diesjährigen 82. Oscar-Verleihung bereits im Vorfeld als der große Favorit in der Kategorie "Bester Darsteller in einer Nebenrolle". Als SS-Standartenführer Hans Landa machte er in Quentin Tarantinos aktuellen Film "Inglourious Basterds" durch herausragende Leistungen weltweit auf sich aufmerksam, was dafür sorgte, dass Waltz in der letzten Zeit unzählige Preise abräumen konnte. Den absoluten Höhepunkt bildete jetzt die Würdigung seiner Leistung mit einem "Academy Award of Merit", kurz "Oscar" genannt, der ihm von Penélope Cruz überreicht wurde. Der zeitweise auch in London lebende Österreicher hielt seine kurze, aber prägnante Dankesrede in englischer Sprache: Er habe durch Quentins Film Zutritt zu einem anderen Kontinent erhalten, wobei ihm sowohl seine Schauspielkollegen als auch Tarantinos unorthodoxe "Kurs-Navigation" bei diesem Film halfen, dass er darin seinen Platz finden konnte. Darum stünde er jetzt dort, und er könne sich gar nicht genug dafür bedanken, quasi als Einstandsgeschenk einen Oscar zu erhalten.

Als weiterer Oscar-Favorit galt der bereits in Europa mehrfach ausgezeichnete Film "Das weiße Band" von Regisseur Michael Haneke. Der Film hatte gleich doppelte Chancen auf eine der goldenen Statuetten, denn für die Kategorie "Beste Kamera" wurde auch sein Kameramann Christian Berger nominiert. In dem von Deutschland eingereichten Beitrag geht es um mysteriöse und scheinbar voneinander unabhängige Vorfälle, die in einem norddeutschen Dorf kurz vor dem ersten Weltkrieg geschehen. Der österreichische Filmemacher, der seit 2002 als Professor für Regie an der Wiener Filmakademie lehrt, hat nicht nur eine Vorliebe für klassische Musik, sondern auch für Filme, die den Zuschauer durch Irritation zum Nachdenken anregen sollen. Dies gelang ihm auch erfolgreich bei dem nominierten Film, denn es finden sich Rezensionen aller Coleur. Leider ging nicht nur der Oscar für die "Beste Kamera" an diesem Film vorbei, sondern auch der für den "Besten fremdsprachigen Film".

Der große Überraschungs-Abräumer des Hollywood-Abends war jedoch nicht der mit neun Nominierungen versehene Erfolgsfilm "Avatar" von James Cameron, sondern der ebenfalls 9mal nominierte Film "The Hurt Locker" von seiner Ehefrau Kathryn Bigelow. Ihr Film erhielt nicht weniger als 6 Oscars, u. a. in den wichtigsten Kategorien "Beste Regie" und "Bester Film". Cameron erhielt für "Avatar" dagegen lediglich 3 Oscars in den Bereichen "Bestes Szenenbild", "Beste Kamera" und - erwartungsgemäß - "Beste visuelle Effekte". Kate Bigelow ist übrigens die erste Frau, die einen Oscar für die beste Regie erhielt.

Die 82. Oscar-Verleihung fand wieder im exklusiven Kodak Theatre in Hollywood statt. Moderiert wurde die Veranstaltung diesmal von Steve Martin und Alec Baldwin, die keine Gelegenheit ausließen, sich gegenseitig kräftig auf den Arm zu nehmen. Während Martin bereits zum zweiten Mal durch die Verleihung führte, war es für Baldwin eine Premiere. Unterstützt wurden sie von einer ganzen Reihe prominenter Kollegen, die die Kategorien und die Gewinner präsentierten. - Bildquelle: Hollywood Foreign Press Association® and Golden Globe® (gh)

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