Keiner rennt für immer

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Datum: 12.07.2009 | VÖ: 17.04.2009 | Herausgeber: Jumbo | Kategorie: Hörbuch

"Keiner rennt für immer" " ein Titel, den man nicht unbedingt als erstes mit einem Kriminalroman verbindet. Vielmehr denkt man an ein Buch über Stressbeseitigung oder Ereignissen mit tragischem Hintergrund. Doch wenn man sich näher mit dem Inhalt befasst, erscheint einem auch dieser Titel durchaus passend. Ganoven, Bankenfusionen, Morde, Geldtransporte " das hört sich viel versprechend an. Wenn man das Werk dann auch noch in Form eines Hörbuchs vorgelesen bekommt, hat man erst recht Lust dem Inhalt zu lauschen. Im Mittelpunkt der Story steht der Berufsganove Parker, der in seinen kriminellen Handlungen nahezu perfekt ist und dies auch von seinen Handlangern erwartet. Doch diesmal ist alles anders. Bei einem Überfall geht einiges schief und seine Leute sind sehr nervös. Auf seinem Weg stößt er auf viele Probleme und jetzt muss er handeln " doch wie wird es ausgehen?

Der Einstieg in die Story beginnt genauso, wie man es sich vorstellt: unmittelbar, in kurzen, knappen, aber aussagekräftigen Sätzen. Eine direkte Einleitung ist nicht gegeben und doch hat man das Gefühl die Umgebung und die Leute schon immer zu kennen. Das liegt vor allem an dem Sprecher Dietmar Wunder. Er hat eine sehr angenehme, gefühlvolle Stimme, mit der er gewandt und glaubwürdig mehrere Charaktere gleichzeitig darstellen und Situationen sehr bildhaft erklären kann. Er ist seit 2006 besser bekannt als deutsche Stimme des James Bond-Darstellers Daniel Craig. Es macht Spaß ihm zuzuhören, obgleich seine einnehmende Stimmlage und der Erzählstil grundlegend auch etwas an die Märchenerzähler erinnert. Doch die raue Note in seiner Stimme, sowie die düstere Darstellung der zwielichtigen Gestalten, machen an den richtigen Stellen den gewissen Unterschied, der der Story die nötige Spannung verleiht.

Das Cover der 4-CD-Box wurde mit Bild und Schrift versehen. Das Bild zeigt ein paar Stiefel in der eine Schlange steckt " eine durchaus ironische, symbolische Darstellung Parkers. Auf der Rückseite befinden sich eine kurze Zusammenfassung und ein Bild des Sprechers. Die Box besitzt auch ein zusätzliches Heftchen, das kurze Informationen über Autor und Sprecher gibt sowie die Kapitel auf den CDs aufzeigt. Der größere Rest besteht aus Werbung für weitere CDs.

Der Autor Richard Stark hat es geschafft die Stilmittel so einzusetzen, dass dieser Krimi das gewisse Etwas erhält. Die knappen, rauen Dialoge der Protagonisten erinnern an die Zeit der Ganoven um Al Capone und geben der Geschichte damit einen düsteren, kaltblütigen und zugleich stilvollen und nostalgischen Anstrich. Auch einige lieb gewonnene Klischees werden bedient. So ist die Hauptfigur Parker durchtränkt von einer souveränen Coolness, kein Mann der vielen Worte und ein Liebhaber der Präzision " einem Cowboy gleich. Ihm gegenüber stehen die deutlich schwächeren Charaktere und man merkt sofort, dass die Sache nicht gut laufen kann. Dieser Krimi ist nicht unbedingt der spannendste, doch hat man hier sehr viel Wert auf die Liebe zum Detail gelegt, besonders auf Charaktereigenschaften, und das gibt der Handlung einen sehr eigenen Stil mit düsterem Charakter. Das Ende überrascht auch ein wenig aber die Story findet damit einen guten Ausklang und regt die Fantasie des Lesers bzw. des Zuhörers an. (sl)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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