Das Massaker von Katyn

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Datum: 12.06.2010 | VÖ: 15.04.2010 | Herausgeber: Ascot Elite | Kategorie: Film

Selten bekommt man Filme zu sehen, in denen wir deutsche ausnahmsweise mal nicht die "Bösen" sind, wenn es um den zweiten Weltkrieg geht. "Das Massaker von Katyn" ist eine dieser seltenen Ausnahmen und dazu noch richtig gut. Der Hintergrund dieses Anti-Kriegsfilms ist eine wahre Geschichte. Im Frühjahr 1940 ermordeten sowjetische Einheiten mehrere tausend polnische Offiziere. Im Jahr 1943 fand die deutsche Wehrmacht das Massengrab. Die russische Führung jedoch wies dieses Kriegsverbrechen von sich und schob die Schuld der deutschen Wehrmacht zu. Lange Zeit wurde dies geglaubt, erst am 13. April 1990 gestand der damalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow die russische Alleinschuld am Massenmord von Katyn offiziell ein.

Andrzej Wajda ist einer der bedeutendsten Regisseure Polens und ist hier außer für die Regie noch für das Drehbuch verantwortlich. Die Dreharbeiten dauerten vom Oktober 2006 bis Januar 2007, ein halbes Jahr später lief der Film bereits mit großem Erfolg in den polnischen Kinos. Zudem wurde im Januar bekannt gegeben, dass "Das Massaker von Katyn" für einen Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" nominiert wurde.
Namen wie z.B. Maja Komorowska, Artur Zmijewski oder Jan Englert gehören zu den Größen des polnischen Films und sind auch außerhalb der Landesgrenzen ein Begriff.
Der Film selbst erzählt die Geschichte dieses Kriegsverbrechens natürlich wie ein typischer Film. Nicht nüchtern sachlich, sondern sehr emotional und pathetisch. So ist es auch klar, dass mal wieder eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen darf. Dies tut dem Ganzen allerdings keinen Abbruch, denn die meisten Menschen werden sich "Das Massaker von Katyn" aus geschichtlichem Interesse ansehen und nicht aus purer Blutlust. Der geschichtliche Aufklärungsaspekt steht hier wirklich ganz weit oben und so hinterlässt der Film keinen faden Nachgeschmack, wie es die meisten anderen (Anti-) Kriegsfilme tun.

Technisch gibt es nichts auszusetzen. Sowohl bei der Produktion des Films, als auch bei der Produktion der DVD wurde fast alles richtig gemacht. Das Bild ist glasklar, die Farben natürlich. Rauschen, Flimmern oder sonstige Fehler sucht man vergebens. Gleiches gilt für den Ton. Dieser liegt als Dolby Digital 5.1 vor und macht diesem Namen alle Ehre. Respekt dafür!
Die Aufmachung der DVD ist nett anzusehen. Nichts außergewöhnliches, kein Wendecover, keine Zusatzinfos außer der Inhaltsangabe und Lobesgesängen diverser Filmmagazine. Gespart wurde leider (mal wieder) am Bonusmaterial. Gerade bei Filmen mit realem Hintergrund bieten sich kurze Reportagen mit Originalaufnahmen oder ähnlichem Material zum Thema geradezu an. Platz genug wäre auf dem Silberling sicher noch gewesen. So bleibt und nur, die DVD nach knapp zwei Stunden wieder aus dem Spieler zu nehmen und uns über einen wirklich gelungenen Film mit großen Schauspielern zu freuen, der die deutsche Wehrmacht ausnahmsweise mal nicht schlechter macht als sie war. (bw)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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