Independent Days Vol. 2

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Datum: 26.01.2009 | VÖ: 04.10.2008 | Herausgeber: Bohemia Filmkunst | Kategorie: Film

Hier liegt mir nun die zweite Ausgabe der Kurzfilmsammlung "Independent Days" vor. Nachdem die erste Ausgabe durchaus überzeugend war, war ich auch auf diese Sammlung von sieben Kurzfilmen gespannt. Hier nun einer nach dem anderen in der Kurzbesprechung:

Augen " BlitzFilm Nr. 01

In diesem schwarz-weiss Film werden verschiedene Varianten eines Raubüberfalls durchgegangen. Dabei spielen vor allem die Augen der überfallenen Bekannten als auch die der beiden Täter eine wichtige Rolle, denn vor allem in deren Ausdruck lassen sich die Emotionen der Beteiligten ablesen. Ein durchaus interessantes, wenn auch sehr kurzes Filmchen, dass von der Machart her durchaus interessant ist. Die Präsentation der verschiedenen Varianten ist durchaus gelungen.

Alles Banane!

Zwei Kiffer hocken in der geradezu klischeemäßig eingerichteten Bude und philosophieren über Gott und die Welt. Dabei fällt ihnen ein, dass sie doch eigentlich ihren mit Drogen gut versorgten Bekannten einmal überfallen könnten. Allerdings treibt der auftretende Hunger die Gedanken ganz schnell wieder in den Hintergrund der Belanglosigkeit. Der Film ist witzig gemacht und aufwendig inszeniert, die schnellen Schnitte geben die abgehakten Gedanken sehr gut und professionell wieder.

Die Hadesreise

Eine von Monstern und Bösewichtern bewohnte Burg wird von zwei wackeren Recken attackiert. Der Ton ist hier sehr gut, sowhl von der Auswahl der Effekte als auch von der Qualität her. Schwach sind dagegen die lieblos ausgewählten Kostüme. Positiv sind dagegen die Spezialeffekte zum Ende hin zu erwähnen. Insgesamt liegt hier also ein durchwachsener, dennoch sehenswerter Kurzfilm vor.

skipper & Rusty " Der Ofen

Der mit Abstand kürzeste Film dieser Sammlung kann trotz seiner minimalen Lauflänge mit Witz und sauberer Technik überzeugen. Wortspielereien sind das Grundgerüst für die knappe und sinnfreie Handlung, im Abspann des Films wird sich ironischerweise für die fehlende Pädagogik im Film entschuldigt.

Wie gewünscht

Wie gewünscht ist wohl der von der technischen Seite her innovativste Film dieser Sammlung. Erzählt wird ein Märchen in Form eines Animationsfilms. Dabei scrollt das Bild von links nach rechts und auch von oben nach unten, als würden Augen ein Bilderbuch verfolgen. Eine einmalige Technik, die mir bislang noch nicht untergekommen ist. Auch die sprachloche Begleitung ist dabei sehr gut und professionell. Hier bekommen Filmfreunde einen sehr faszinierenden Kurzfilm mit einer außergewöhnlichen technischen Komponente gezeigt, absolut empfehlenswert!

Wo die Liebe hinfällt

Hier wird eine sehr authentisch wirkende Liebesgeschichte mit Happy End erzählt. Leider ist die Tonqualität nicht die beste, die wenigen Dialoge sind so recht undeutlich zu verstehen, es ist aber alles noch im Rahmen des Annehmbaren. Besonders positiv fällt neben der netten Geschichte der nostalgische Rewe-Supermarkt auf: winzig klein und mit absolutem Retro-Flair! Auch die musikalische Begleitung weiß zu überzeugen, so dass man hier von einem rundum gelungenen Film reden kann!

zwanziguhrfünfzehn

Für mich ist "zwanziguhrfünfzehn" der bislang mit Abstand schwächste Film aus der "Independent Days"-Reihe. Es ist ein Zeichentrickfilm mit quietschig-verzerrten Stimmen, die mich mehr nerven als ansprechen. Auch der dabei immer wieder übersteuerte Ton fällt negativ auf. Inhaltlich ist ebenfalls kaum etwas positives zu nennen, die langweilige Geschichte hat sich selbst für einen Kurzfilm eher hingezogen als dass sie überzeugen konnte.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass auch der zweite Teil der "Independent Days"-Kurzfilmsammlung den geneigten Zuseher durchaus mit Innovation und guter Qualität überzeugen kann. Freunde von Kurzfilmen kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten und können den ein oder anderen interessanten Film entdecken. (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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