Wer kennt es nicht: Hui Buh, das Gespenst mit der rostigen Rasselkette, das schon in den 1970er Jahren für schaurige Geschichten sorgte. Damals unvergessen in der Titelrolle: Hans Clarin. Keiner konnte so gut spuken, jauchzen, schluchzen und kichern wie er. Da hatte Stefan Krause einen schweren Stand, als er für das Remake der Hörspielabenteuer im Jahr 2008 Clarins Erbe antrat. Krause tat gut daran, keine bloße Kopie des Originals abzuliefern, sondern seinen Geist ganz eigenständig zu interpretieren. Mit der neu erschienenen Reihe "Der kleine Hui Buh" - ebenfalls mit Krause - werden die jüngsten Hörspielkonsumenten angesprochen: Kinder ab drei Jahren. Zu hören gibt es Abenteuer aus den Lehrjahren des Gespenstes. Zusammen mit der kleinen Hexe Hedda Hex bekommt es Unterricht im Herumgeistern von der weisen Fledermaus Frederik. Klar, dass da noch einiges danebengeht. Aber das Herz haben Hui Buh und Hedda Hex am rechten Fleck!

Der jungen Zielgruppe entsprechend langsamer und ruhiger geht es in Folge 1 zu. Diese beinhaltet zwei Episoden - ideal, um die Konzentrationsfähigkeit der Kleinen nicht zu sehr zu strapazieren oder die Gute-Nacht-Geschichte nicht ausufern zu lassen. In "Die verschwundene Stunde" versuchen Hui Buh und Hedda Hex der Schülerin Emma zu helfen. Sie tritt nämlich in einem Theaterstück auf, aber ihr Papa darf das Büro nicht eher verlassen, wenn die Rathausuhr dreimal geschlagen hat - wenn es um den Feierabend geht, ist der Chef gnadenlos. Gut, dass die beiden Freunde schon eine Idee haben...

In "Sven will zur Feuerwehr" geht es um Entwirrungshexerei und Klein-Groß-Spuk, eine diebische Maus und einen Heißluftballon, in dem Sven sitzt, der abzuheben droht - ob Hui Buh und Hedda Hex die chaotische Situation in den Griff bekommen?

Mit "Der kleine Hui Buh - Folge 1" wurde eine liebenswerte neue Hörspielserie ins Leben gerufen, die auch älteren Kindern Spaß bereiten dürfte, da sie auf Albernheiten oder überdrehte Interpretationen der Sprecher verzichtet. Die Geschichten sind kurzweilig, die Charaktere liebenswert. Im Gegensatz dazu wirkt das Cover arg überladen und könnte vielleicht falsche Erwartungen wecken. Aber es kommt ja auf den Inhalt an: Und da handelt es sich zum Glück um gut gemachte, entspannte Kinderunterhaltung. (bv)

Wertung: (8 von 10 Punkten)