Hatschipuh - Folge 6: Der große Streit & Der unheimliche Sturm

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Datum: 28.11.2013 | VÖ: 22.11.2013 | Herausgeber: SKHS | Kategorie: Hörspiel

Du lieber Erdbeerkönig... Weihnachten ist in diesem Jahr schon etwas eher. Denn am 22. November erscheint nach einer längeren Durststrecke ein weiteres Abenteuer des kultigen Butzemannes aus den 80er-Jahren: Hatschipuh.

In Folge 6 geht es wie gewohnt hoch her. Gleichzeitig sind die beiden Geschichten "Der große Streit" und "Der unheimliche Sturm" der Auftakt der Vertonung zum Kinofilm, den man 1986 in Bad Tölz drehte. Fortgesetzt wird er mit der siebten Folge "Der verlorene Hof" und "Die große Spukerei". Wer jedoch meint, dass lediglich die Tonspur festgehalten wurde, der irrt gewaltig. Die beiden Hatschipuh-Abenteuer wurden seinerzeit exklusiv für die Hörspielkassetten eingesprochen. Ungereimtheiten, die auftreten können, wenn man bloß den Ton hört ohne die bewegten Bilder zu kennen, gibt es somit nicht. Eine feine Sache.

Wenngleich es bei der Hatschipuh-Serie des Kult-Regisseurs Ulrich König ("Meister Eder und sein Pumuckl") keine Ausreißer nach unten gibt: Folge 6 ist ein besonders schönes Highlight. Hier herrscht nicht Friede-Freude-Eierkuchen, im Gegenteil: Kindgerecht werden so brisante Themen angesprochen wie Geldnot, Existenzangst oder Trennungsschmerz.

Der gute Reiter-Opa muss erfahren, dass sein Sohn den geliebten Hof an den Geldhai Otto Leder verkauft hat. Zutiefst gekränkt und voller Zweifel, was nun aus seinen Butzemann-Freunden wird, stellt Opa seinen Sohn zur Rede. Es kommt zum großen Krach. Aber es wird noch schlimmer. Als nämlich Hatschipuh, Schmirgli, Dulliduh und Gänseblümchen sehen, wie Leder dabei ist, am Hof Bauarbeiten vorzunehmen, können sie nicht mehr an sich halten und setzen ihre magischen Kräfte frei...

Wie schön, dass im Jahr 2010 damit begonnen wurde, die Kult-Serie aus den Achtzigern nach und nach auf CD herauszubringen. Somit brauchen Alt-Fans ihre Kassettenbänder nicht noch mehr zu belasten und können ihren Kindern, Neffen oder Paten Abenteuer bieten, die ohne Hektik und Gewalt daherkommen, Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt vermitteln - und obendrein zum Brüllen komisch sind. Dies liegt nicht nur an den genialen Dialogen (es ist immer wieder schön, wie Hatschipuh das eitle Gänseblümchen aufzieht), sondern auch an den verrückten Wortkomposita und verdrehten Sätzen. Hier beweist Ulrich König eindrucksvoll, was er bei Altmeisterin Ellis Kaut und ihrem Pumuckl gelernt hat. Denn der Kobold mit dem roten Haar plappert sich ja ebenfalls um Kopf und Kragen.

Die Neuauflage von "Hatschipuh - Folge 6" bietet eine gute Tonqualität und hält sich auch optisch stark an das Original, so dass Nostalgie-Liebhaber voll auf ihre Kosten kommen. Wer direkt über www.hatschipuh.net bestellt, erhält zudem ein besonderes Extra: ein 4-seitiges Hatschipuh-Heft mit Rätseln und liebevoll illustrierten Bildergeschichten. Die Künstlerin hat den originalen Stil kongenial umgesetzt; man hat wirklich den Eindruck, einen Folder aus den 80er-Jahren in den Händen zu halten.

Nicht zuletzt erfreuen die bayerischen Volksschauspieler, die jeder Figur gekonnt Leben einhauchen und ihnen eine unverwechselbare Note verleihen. Allen voran natürlich Fred Stillkrauth als kleiner, süßer Hatschipuh mit der schrillen Stimme. Aber auch Eva Hatzelmann als ewig singendes Gänseblümchen begeistert restlos. Vergessen werden dürfen natürlich nicht solche Größen wie Toni Berger als Reiter-Opa (er übernahm diese Rolle auch im Kinofilm) oder Fritz Straßner, der den Erzähler mit rauer, ruhiger Stimme gibt.

"Hatschipuh Folge 6" ist wieder einmal ganz großes Kino für die Ohren und macht Laune auf die Fortsetzung. Ach ja... und wer schon immer einmal wissen wollte, wie die Stadt Pompeji wirklich untergegangen ist, der muss dieses Hörspiel als Pflichtkauf betrachten.

Must have. (bv)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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