Wer zu den Fans der Simpsons und Southpark gehört kennt den Humor, welchen auch "Team America " World Police" verströmt (es handelt sich um das gleiche Team). Gesellschaftskritik versteckt sich hier nicht hintergründig und gut getarnt sondern kommt mit dem Dampfhammer. Misstände werden dermaßen übertrieben und teilweise bösartig dargestellt dass einem sehr oft das Lachen im Hals stecken bleibt. Feingeister dürfen dies gern als einseitig, plump und pubertär bezeichnen und haben damit auch teilweise Recht. Diese gehören aber auch nicht unbedingt zur Zielgruppe. Wer also Schläge unterhalb der Gürtellinie unterhaltsam findet kommt in den Genuss eines Puppenfilms wie er wohl in Augsburg niemals gedreht wird.

Und damit wäre die größte Innovation des Films bereits genannt: Es ist ein Puppenfilm. Genau wie all die beliebten Geschichten aus der Puppenkiste. Echte Puppen und entsprechend gebaute Requisiten, nur eben alles etwas größer und mehr auf Hollywood getrimmt. Somit ist die Inszenierung selbst für die Fans oben genannter Serien sehr gewöhnungsbedürftig (ähnlich wie die ersten Southpark-Folgen sehr gewöhnungsbedürftig waren). Grob gesagt handelt der Film von der Selbstverständlichkeit mit dem die USA sich als "Weltpolizei" aufspielt und denkt sie könnte dem Rest der Welt die Vorschriften diktieren, während sie selbst im Kern sehr krank ist. Dabei wird zwischen Europa und Afghanistan kaum ein Unterschied gemacht. Bei einem Katastrophalen Anti-Terror-Einsatz in Paris, bei dem unter anderem der Louvre und der Eifelturm dran glauben müssen hat TEAM AMERICA einen Toten zu betrauern. Als Ersatz kommt der Schauspieler Gary in Frage, der aktuell am Broadway mit seinem Musical "AIDS" große Erfolge feiert. Doch dieser ist nicht besonders angetan von dieser Chance. Und nachdem er trotzdem überredet wird stößt er im Team auf Ablehnung und verstärkt die schon lange schwelenden Eifersüchteleien. So kommt es wie es kommen muss und Gary sprengt das Team, welches daraufhin fast vollständig gefangen genommen wird. Ein inzwischen zum Alkoholiker gewordener Gary soll das Team und die ganze Organisation nun noch retten.

Die Story ist aber relativ nebensächlich. Es geht hier einfach darum den vollen Rundumschlag auszuführen. Die Afghanen kriegen ihr fett genauso weg wie Kim Jung Ill in Nordkorea. In der gleichen Härte wird das öffentliche Gutmenschentum Hollywoods vorgeführt (vor allem Matt Damon und Alec Baldwin müssen fies einstecken). Und natürlich die über alle schwebende Arroganz der Amerikanischen Politik. Schmerzgrenzen gibt es dabei eigentlich keine. Wer seinen Humor also böse und flach mag kommt um "Team America" nicht herum. Der Film setzte Massstäbe in der Puppen-Satire, an die auch Werke wie "Nazi Invasion" nicht ganz heranreichen. Ob es nun unbedingt die Blue Ray Version sein muss sei dahingestellt. Denn gerade bei einem Puppenfilm ist besseres Bild nicht immer wünschenswert. Die Disc selbst weiss allerdings zu überzeugen. (sc)

Wertung: (8 von 10 Punkten)