The Supercapitalist

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Datum: 29.05.2013 | VÖ: 27.03.2013 | Herausgeber: Los Banditos Film GmbH | Kategorie: Film

Schon lange nicht mehr, habe ich so einen "bemerkenswerten" Film gesehen. Die Cover der DVD verspricht so einiges. Bekommt man doch den Eindruck, dass es sich bei dem Streifen um einen actiongeladenen Film handelt. Die Aufmachung und die Bilder des Einbands, regen den begeisterten Actionfan dazu an, sich diese DVD sofort zu kaufen.
Auf der Rückseite wird diese Anregung zum Kauf noch verstärkt. Sind doch auch hier super Bilder von Szenen zu sehen, die einem vermitteln, was der Film zum Ausdruck bringen sollte.
Auch an Extras hat der Film einiges zu bieten. So kann man den Originaltrailer sehen, sowie eine Vorschau auf die Filme Ghostmaker, Watermen und Million Dollar Crocodile.

Zum Film selbst muss man jedoch sagen, lässt bereits nach einigen Minuten das Feeling und die Vorfreude auf Superaction zu wünschen übrig. Spätestens nach 15 Minuten Laufzeit, wird der Zuschauer enttäuscht merken, dass er sich eigentlich was "anderes" erwartete hätte.
Im Endeffekt dreht sich alles um Conner, einem Wertpapierhändler der wegen seines Talents zu vermitteln, welches er von seinem Vater vererbt bekommen hat, nach Hong-Kong geschickt wird, um dort einen Superdeal im Sinne seiner Firma abzuwickeln. Wie vorhersehbar war er sich in seiner Euphorie, in der er in die Welt der Superreichen und der Drogenszene eintaucht, nicht bewusst oder zu naiv, um zu realisieren, in welcher Gefahr sich ein Mensch in so einer Position befindet. Als er sich in Natalie verliebt und aus deren Familie bereits ein Mitglied getötet wird, beginnt er Zweifel an seiner zuvor strikten und herzlosen Vorgehensweise zu empfinden und findet an dieser Stelle heraus, dass sein "Freund" Quentin ihn nur als Köder benutzt, welcher die Drecksarbeit erledigen soll, die Lorbeeren aber er selbst einfährt.

Die Firma zu der er in Hong-Kong geschickt wird, ist ein Familienunternehmen, was bedeutet, dass sowohl Vater, Bruder, Sohn und Neffe die Führungspositionen über haben, jeder aber im Endeffekt sein eigenes Süppchen kocht und jeder gegen jeden ausspielt. Außerdem muss sich Conner, welcher in den USA geboren wurde, auch von dem Sohn der Firma mit dem Vorurteil konfrontieren lassen, er hätte von der Welt in Asien doch überhaupt keinen blassen Schimmer.
Die ganze Sichtweise der Protagonisten untereinander ändert sich aber im Laufe der Zeit. So entwickelt Natalie nach einiger Zeit doch Gefühle für Conner und beginnt ihm zu vertrauen. Und am Ende stellt sich auch die Loyalität vom Sohn der Firma zu Conner heraus, der seine Meinung über ihn drastisch geändert hat und ihm am Ende aus einer miesen Lage hilft.

Die Action beginnt hier erst so richtig kurz vor Ende des Films. Auch der Ausgang ist dann sehr emotional und doch so wie man sich das erwartet hat.
Jedoch lässt der Film bis zum Ende sehr zu wünschen übrig. Man wartet immer auf die Emotionalität, auf die Action, die jedoch nie eintritt. Der Film ist eher aufgebaut, wie ein deutscher Fernsehfilm, bei dem zwar Emotionalität zum Ausdruck gebracht werden soll, aber die riesigen Gefühle selbst fehlen. Gefühlsmäßige Regungen werden allein dadurch etwas zu Tage gelegt, wenn die Kameraeinstellung mal wieder auf verwackelt gestellt wurde, um etwas die missmutige oder verwirrte Gefühlslage des Darstellers darzustellen. Oder aber es werden Szenen eingeblendet, die in Zeitlupe und mit etwas aufbrausender Musik ablaufen.

Auch die Synchronsprecher passen teilweise nicht zu den dargestellten Personen. Worüber man im Großen und Ganzen bei den Erwachsenen jedoch hinwegsehen kann. Dennoch ist es schon etwas komisch, wenn ein Kind die Synchronstimme einer viel älteren Person erhält.

Dieser Film läuft sehr realistisch ab. Er ist wohl nicht allzu übertrieben, wenn man sich vor Augen hält, dass es in der Welt der Oberflächlichkeit so zugehen mag.
Was der Film am Ende mit seiner doch zu realistischen Vermittlung darlegen will oder kann, ist, dass der Zuschauer dazu angeregt wird, darüber nachzudenken, an welchen Punkten im Leben wir alle mit Vorurteilen umzugehen haben und wie und ob wir die Sichtweise anderen Menschen gegenüber, oder diese uns gegenüber, auflösen können. Am Ende findet nämlich der Hauptdarsteller wieder zurück zu sich selbst und seinen Werten und schafft es, die Loyalität der Menschen auf sich zu lenken, sowie deren Loyalität gegen andere zu verstärken. Und dabei erkennt er, wer die wahren Freunde im Leben sind und wie sich eigentlich doch die Welt des Geldes mit dem Verständnis und der Rücksichtnahme gegenüber der Gesellschaft verbinden ließe.

Was jedoch überhaupt nicht geht, ist, dass im Einband Conner als Mark betitelt wird. Mark, der auch im Film vorkommt, ist Conners Chef aus den USA, der ihn nach Hong-Kong schickt und glaubt sich in seiner oberflächlichen Welt an der Spitze der Macht zu befinden. So etwas sollte gar nicht passieren, bestärkt aber die Sichtweise über den Film, hinterlässt aber ein weiteres Fragezeichen, was sich die Macher des Filmes bei diesem Streifen denn nun wirklich gedacht haben.
Die Laufzeit beträgt 102 Minuten, was auf alle Fälle reicht, und die Sprache ist laut Einband Deutsch, Englisch, Chinesisch. Im Film selber lässt sich aber nur Deutsch und Englisch einstellen.

Der Film hält leider nicht, was der Einband verspricht. (cse)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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