Paul Watson - Bekenntnisse eines Öko-Terroristen

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Datum: 23.02.2013 | VÖ: 27.01.2012 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Dokumentation

Der Filmemacher Peter Brown, der sich im Tierschutz engagiert, widmet sich in "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen" den Aktionen des Tierrechtsaktivisiten Paul Watson, der die radikale Gruppe "Sea Shepherd Conservation Society" führt. Wer dabei nun an harmlose Demonstrationen denkt, liegt falsch. Die Mitglieder der Gruppe spielen Walgesänge ab, und wenn es in ihren Augen sein muss, schrecken sie auch nicht davor zurück, ein Schiff zu rammen. Im Jahr 2011 konnte die umstrittene Organisation ihr 35-jähriges Bestehen feiern.

Aus der subjektiven Sichtweise macht "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen von Anfang an keinen Hehl. Peter Braun und Paul Watson sind befreundet, und der Regisseur versucht erst gar nicht, einen distanzierten Blickwinkel einzunehmen. Manche mögen sich diesen wünschen und der Dokumentation mangelnde Objektivität unterstellen, diese Vorgehensweise hat aber auch einen großen Vorteil: Sie gewährt dem Zuschauer einen Einblick in die Sichtweise der Mitglieder der "Sea Shephard Conversation Society" im Allgemeinen und von Paul Watson im Besonderen. 30 Jahre lang hat der Filmemacher die Aktivitäten der Organisation verfolgt und hat daher mehr als ausreichend Ahnung von der Thematik.

Positiv fällt auch auf, dass die für solche Dokumentationen sonst übliche Tonalität der Betroffenheit bei "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen" völlig fehlt. Stattdessen würzt Braun seinen Film mit einer guten Prise Humor, was ihn nur noch interessanter macht.

Dass die Organisation auch vor großen Gegnern keinen Respekt hat, zeigt sich unter anderem an Szenen, in denen ein Schiff der Aktivisten unter Beschuss der norwegischen Marine gerät. Watson und seine Mitaktivisten scheuen sich also nicht davor, sich selbst in Gefahr zu bringen. Warum sie das tun, wird ebenfalls deutlich, denn "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen" geht auch auf die Gräuel des Walfangs, der Robbenjagd und der Schleppnetzfischerei ein. So wird verständlich, wofür sich die Gruppe einsetzt, auch wenn die Intensität des Engagements natürlich beachtlich ist.

Der Titel "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen" ist übrigens ironisch zu verstehen, denn die Dokumentation zeigt Watson eher als sehr engagierten Aktivisten, der für die gute Sache auch bereit ist, Regeln und Gesetze zu brechen " allerdings stets ohne jemanden zu verletzten, was ihn deutlich von Terroristen unterscheidet.

Bild und Ton sind qualitativ völlig in Ordnung und entsprechen dem aktuellen Standards, und auch an der Aufmachung gibt es nichts zu bemängeln. Wer sich für die Arbeit der ""Sea Shepherd Conservation Society" und Themen wie Walfang und Robbenjagd interessiert und sich nicht an einer sehr subjektiven Sichtweise und einer ordentlichen Portion teils recht schwarzen Humors stört, kann beherzt zugreifen. (ck)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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