Star Trek - Die Welten von Deep Space Nine 04: Bajor - Fragmente und Omen

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Datum: 03.02.2013 | VÖ: 01.10.2012 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Bajor ist eine von vielen Kriegen und Kämpfen geplagte Welt. Lange Jahre von den Cardassianern besetzt, konnte das spirituelle Volk nur durch seinen Glauben und harte Guerilla-Kämpfe überleben. Kaum von den Besatzern befreit, erschien die Sternenflotte als Weißer Ritter, übernahm die ehemalige cardassianische Raumstation und nannte sie "Deep Space Nine". Sie entdeckten ein stabiles Wurmloch in den weit entfernten Gamma-Quadranten, wo ein übermächtiger Feind, das Dominion, auf sie wartete. Im Wurmloch lebten Wesen ohne Zeit, die den Bajoranern als Propheten erschienen. Der Sternenflottencaptain, der die Raumstation übernahm, war einst von ihnen gezeugt worden, um als ihr Abgesandter Bajor in eine neue Zeit zu führen.

Soweit der Stand der Dinge zum Beginn des vierten "Welten von DS9"-Romans. Als ein bajoranisches Dorf überraschend von einem unbekannten Raumschiff ausgelöscht wird, nehmen Kira und die Crew der Defiant die Ermittlungen auf. Doch sie tappen lange Zeit im Dunkeln, was mit diesem Anschlag eigentlich bezweckt wurde. Die Antwort auf ihre Fragen liefert ein lange zurückliegender Einsatz von Dr. Bashir und Chief O’Brian in dem Dorf. Während der zurückgekehrte Captain Sisko sein neues, entschleunigtes Leben mit seiner Tochter Rebecca genießt, verlässt Jake das Haus seines Vaters und begibt sich auf Wanderschaft. Er begegnet der bajoranischen Künstlerlin Rena, die eine schwere Hinterlassenschaft mit sich trägt.

Wie auch schon der dritte Band "Trill" verändern sich in diesem Roman zahlreiche persönliche Beziehungen. Auch die Personen rund um Bajor selbst werden neu aufgestellt: Opaka findet eine neue Bestimmung, ein neuer Kandidat für das Amt des Kai wird gefunden, die Relevanz eines neuen Verbindungsoffiziers auf DS9 erläutert, neue Diplomaten in den Föderationsrat berufen, Dr. Bashir geht nach dem Beziehungs-Aus mit Ezri auf einen Selbstfindungstrip, und Commander Vaughn wird sich langsam seines hohen Alters bewusst.

Überraschend verästelt ist der vierte Roman aus der Miniserie geworden. Ob viele der neu eingeführten Charaktere weiterhin eine Rolle spielen oder nur der Illustration des politischen Wandels auf Bajor dienen, wird die angekündigte "neunte Staffel" zeigen. Sehr überraschend ist jedoch das Ende des Romans, denn es wird nicht aufgeklärt, wer hinter dem Angriff auf das bajoranische Dorf steckt. Auch das eigentliche Motiv bleibt im Unklaren. Die Kapitel, in denen Rena mit ihrer Familie ringt, sind teilweise etwas lang geraten und fügen der bajoranischen Kultur nicht wirklich neue Facetten hinzu. Man kann sie im Grunde getrost überblättern, ohne etwas zu versäumen.

Das Cover von Martin Frei ist wieder einmal erstklassig, wenn auch Captain Kira Nerys nicht die Hauptrolle des Romans spielt (der Fokus liegt nach "So der Sohn" erneut sehr stark auf Jake Sisko). Bonusmaterial scheint bei den Cross-Cult-Veröffentlichungen inzwischen sehr selten zu werden, es wäre schön, wenn sich wieder Star-Trek-Experten finden würden, die ihre Essays für die Bücher zur Verfügung stellen würden. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. "Fragmente und Omen" ist ein sehr lesenswerter Roman, mit dem die Serie sich selbst treu bleibt. (fk)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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