Ein Fall für Männdli - Staffel 1

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Datum: 11.11.2012 | VÖ: 06.07.2012 | Herausgeber: Pidax film media Ltd (Alive) | Kategorie: Serie

"Ich bin Männdli, Max Männdli. (…)" Nein keine Angst, hier handelt es sich um keinen schweizer James Bond-Abklatsch, sondern um einen Hobby-Privatdetektiv, der es eben pflegt, sich genauso vorzustellen. Herr Männdli ist eigentlich schon pensionierter Elektriker, aber das Rätselknacken, die Psychologie und die Kriminalistik waren schon immer eine Leidenschaft von ihm. So kommt es, dass er, obwohl er eigentlich schon Pensionär ist, für die Züricher Privatdetektei von Herrn Tobler die außergewöhnlichsten Fälle löst. Dabei werden wirklich interessante Ansätze für Verbrechen und deren Umsetzung herangezogen, die ich so in der Form noch nirgends gesehen habe. Ein Selbstmord ohne Waffe, eine Verrückte Ex-Ehefrau die denkt, ihren Mann umgebracht zu haben oder ein Bankräuber, der es in unmöglicher Zeit am Freitagmittag im Feierabendverkehr zum Flughafen geschafft hat, sind dabei nur ein Auszug der Fälle Männdlis.

Herr Männdli ist ein seelenruhiger, tiefenentspannter und immer freundlicher älterer Herr, der seine Umgebung und den Zuschauer zunächst immer verwirrt, dann aber doch die Lösung findet. Wortgewandt, einfühlsam und absolut scharfsinnig verfolgt er stets das Ziel, den Fall zu lösen und er glaubt nichts, was er nicht selbst überprüft hat. Wirklich interessant ist auch sein Motto: "Ich mag nicht, denn ich muss nicht mögen. Ich kann mögen, mag aber nicht." Auch seine immer lockere Zunge, welche Sprüche wie "Tod, ja das ist ein absolut normaler Zustand für eine Leiche" formuliert, bringt seinen Chef Tobler und dessen Auftraggeber immer wieder zum Toben. Unterstützt wird Herr Männdli von Frau Rosa, die seinen Haushalt führt, gleichzeitig sein Chauffeur ist und ihm auch sonst bei jeder "Tatrekonstruierung" zur Verfügung steht.

Pidax hat in den letzten Wochen und Monaten einiges an Film-, Serien- und Abenteuerklassikern ausgewählt, restauriert und in digitaler Form auf den Markt gebracht. Dabei war ich immer wieder von den Schätzen, die ausgegraben wurden, überrascht. Das ist auch hier wieder der Fall, denn die Serie fährt wirklich sehr durchdachte (für mich neue) Krimiideen auf. Natürlich sind jeder Restaurierung irgendwo Grenzen gesetzt. Deswegen weiß ich nicht, ob es an den Originalfassungen lag oder ob hier bei der Restaurierung gepfuscht wurde, denn der Ton lässt wirklich zu wünschen übrig. Gerade bei Telefonaten und bei sich bewegenden Schauspielern in geschlossenen Räumen sind extreme Lautstärkeschwankungen an der Tagesordnung und diese verderben einem schon ein wenig den Spaß. Sonst ist alles, wie man es von Pidax kennt, einfach beim Original geblieben: Bild 4:3, Ton 2.0 mono und als Extras nur ein kleines, doppelseitiges Booklett mit Zusatzinfos zur Serie. Insgesamt befinden sich 13 Episoden á 25 Minuten auf 2 DVDs, womit man auf 325 Minuten Gesamtspielzeit und somit fast 3,5 Stunden Unterhaltung kommt. Zuletzt wurde die Serie übrigens vor 2 Jahren im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt.

Mein Fazit: Wiedermal ein wirkliches Schätzchen, welches Pidax da ausgegraben hat, auch wenn der Ton diesmal Einiges zu wünschen übrig lässt. Nichtsdestotrotz werden hier rund 40 Jahre alte und dennoch frische Kriminalideen geliefert, welche einen in kurzen Episoden gekonnt die Zeit vertreiben. (mr)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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