Agatha Christie - Poirot Collection 9

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Datum: 06.11.2012 | VÖ: 28.09.2012 | Herausgeber: Polyband / WVG | Kategorie: Serie

Der geniale, und auch selbstverliebte Ex-Detektiv Hercule Poirot, ist neben Miss Marple, einer der schillerndsten Figuren, die Agatha Christie für die Nachwelt kreierte. Mit Stil und Charme und einer Selbsteinschätzung die jeden Narzissten, wie einen dummen Schuljungen in der Ecke stehen lassen, löst er auch jeden noch so kniffligen Fall.

Beim neunten Teil der Poirot Sammlung, werden die vier Folgen, "Der blaue Express", "Der Wachsblumenstrauss", "Mit offenen Karten" und " Der Todeswirbel" in Spielfilmlänge präsentiert.

Los geht es mit "Der blaue Express". In meinen Augen die schwächste der Vier Folgen. Es mag vielleicht daran liegen, was auch in dem sehr gut gelungenem Booklet aufgegriffen wird, dass es eine Verfilmung ist, die sich doch sehr weit von der Romanvorlage weg bewegt. Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass diese Folge Poirot die erste ist, bei der mit Hettie Macdonald, die erste Frau Regie führte.

Die zweite DVD mit der Verfilmung der Folge "Der Wachsblumenstrauß", verbinden viele mit der älteren Version in der Miss Marple (gespielt von der sagenhaften Margaret Rutherford) die detektivischen Leistungen erbrachte. Im Originalroman ist es aber Hercule Poirot, der die Ermittlungen übernimmt. In dieser Christie-typischen Folge, muss Poirot sich innerhalb einer größeren, gut betuchten Familie, durch Intrigen und Verschwörungen kämpfen, um an des Übels Quelle zu kommen.

Die dritte Folge "Mit offenen Karten" ist mit Abstand das Highlight dieser Kollektion. Typisch für Agatha Christie und die Kriminalromane ihrer Zeit. Voller Details und nicht absehbarer Wendungen, wird von Hercule Poirot ein Fall geklärt, der kniffliger nicht sein könnte. Natürlich gewinnt die Inszenierung des Umfeldes, wie in jeder Folge, soviel Charme und Ambiente durch die exzellente Wahl des Drehortes.

Genau wie beim vierten Teil, "Der Todeswirbel", der natürlich in einem Umfeld der höher angesetzten Gesellschaft der 1930er Jahre im Süden Englands spielt und auch wieder interfamiliäre Unstimmigkeiten bis zum Verbrechen des Mordens führen können. Doch Hercule Poirot scheint nichts aus der Fassung bringen zu können.

Genauso wie er immer von sich in der dritten Person redet, so ist er auch von seiner Unfehlbarkeit als Detektiv überzeugt und scheint auch wirklich niemals fehl zu gehen. Er durchleuchtet jeden Fall mit genauester Akribie und das einzige, was ihn aus der Fasson bringen kann, ist das man ihn mit einem Franzosen verwechselt. Da er doch ein stolzer Belgier ist, ist der Vergleich für ihn ein Frevel.

In allem hervorzuheben ist auf jeden Fall die Aufmachung der DVD-Box, sowie auch das Booklet, dass so eine umfangreiche Information über jede einzelne Folge, wie auch die Hintergründe und Screening-Plots vermittelt. Man könnte meinen die Erläuterungen zu jeder Folge wären hochklassige Rezensionen, die auch die Nachteile und Schattenseiten jeder Produktion hervorheben, und das sind sie auch. Selten eine so wunderbare und objektive Schilderung der eigenen Produktion gesehen.

Wie bereits erwähnt, ist der neunte Teil dieser Kollektion in einer sehr hochwertigen Ausführung mit aufklappbaren DVD-Inlets für 4 DVDs auf dem Markt und bietet eine Besonderheit für jede DVD-Sammlung. Der Ton ist entsprechend den Anforderungen und das Bild in den meisten Fällen von guter Qualität.

Besonders hervorzuheben ist die Bonusbeigabe des Making-Ofs. Hier wird einem klar vor Augen geführt, welche Arbeit sich die Macher der Serie gemacht haben, um uns dieses Gefühl der 30er Jahre zu vermitteln. Insbesondere David Suchet wird hier mit seiner Arbeit honoriert, die er bis ins Detail ausführt, um Hercule Poirot lebensecht auf die Leinwand zu bringen. (pg)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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