Saving Luna - Die Geschichte eines jungen Wals

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Datum: 11.09.2012 | VÖ: 27.01.2012 | Herausgeber: Polyband | Kategorie: Dokumentation

Mit etwas über einem Jahr, taucht der Orca Luna, alleine und von seiner Schule getrennt, in Nootka Sound, vor Vancouver Island, in Kanada auf. Seine nächsten Artgenossen, befinden sich einige hundert Kilometer weit entfernt, auf dem offenen Meer. Als der junge Killerwal sich nicht mehr bei seiner Gruppe aufhält, denken die Wissenschaftler, dass das Tier wohl verendet sein müsste. Umso grösser war die Überraschung, als er dann wohlauf in Nootka Sound erscheint.

Die Behörden hielten den Aufenthalt des Wals Anfangs geheim, da er sich Artentypisch von den Booten, Menschen und ihm alles Unbekannte fernhielt. Selbst Wissenschaftler wurden nicht informiert, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Erst nach über einem halben Jahr, und weil kurzzeitig ein anderer junger Wal, Springer genannt, gesichtet wurde, sickert es zu den Medien hindurch. Er verwandelt sich sofort zu einem Publikumsmagneten und löst, nachdem er keine Anstalten macht die Bucht zu verlassen, heftige Kontroversen bei Bevölkerung und Behörden aus.

Die Anwohner von Nootka Sound hatten die Präsenz von Luna natürlich sofort bemerkt. Besonders ein Ureinwohnerstamm, dessen Häuptling vier Tage vor Erscheinen des Wals verstarb und kurz vorher, auf dem Sterbebett meinte, er wolle wiedergeboren, als Wolf oder als Orca, wieder kommen. Dass dieser Stamm sich vehement dagegen wehrte, die Position der Wissenschaftler, den Wal regelrecht zu entführen und seiner Familie wieder zuzuführen, war mit diesem Hintergrund verständlich. Auch andere Anwohner hatten den Wal, der langsam anfing an die Boote heranzuschwimmen und auf seiner Art mit ihnen auf freundschaftlicher Weise zu spielen, in ihre Herzen geschlossen und wehrten sich dagegen den Wal zu vertreiben.

Leider gewöhnte er sich an, dass der Mensch ihm nichts Böses wollte, und diese Vertrautheit wurde ihm letztendlich zum Verhängnis. Viele Tierschützer hatten das Szenario schon befürchtet und für diejenigen war es nicht verwunderlich, dass Luna, beim Annähern an einen Schlepper, vom Motor tödlich verletzt wurde. Nach fast fünf Jahren ständiger Aufregung und Diskussionen zwischen den Interessensgruppen, nahm die Geschichte somit ein jähes und trauriges Ende.

Der von Suzanne Chisholm und Michael Parfit produzierte Film, zeigt die tragische Geschichte dieses Wales und die Szenarien, die sich entwickeln können, wenn der Mensch zu sehr in die Natur eingreift. Über die gesamte Zeit, waren heftige Diskussionen, inklusive Protestaktionen vermeintlicher Tierschützer, Tagesprogramm. Da half auch nicht, dass der zweite junge Killerwalbulle Springer erfolgreich seiner Familie wieder zugeführt wurde.

Mit wirklich schönen Aufnahmen, einer wohlüberlegten Fotografie und einer überwiegend objektiven Dokumentation, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken, ist ein informativer Film entstanden, der nicht umsonst mehrere Preise gewann. Der Ton in Dolby Surround 5.1 entspricht trotz Aufbereitung natürlich den Umständen, ist aber in keinerlei Hinsicht störend, da es vorrangig wirklich nur um den Inhalt geht, der 90 Minuten lang abendfüllend ist.
Die gängige Amaray-Hülle passt dazu gut ins bodenständige Bild. (pg)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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