Räuber und Gendarm

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Datum: 21.08.2012 | VÖ: 06.07.2012 | Herausgeber: Pidax film media Ltd (Alive) | Kategorie: Film

Herr Hoff (Eddie Arent) und Herr Siebert (Hans Putz) sind Nachbarn und gehen jeden Dienstag und Freitag pünktlich um 10:00 Uhr bei Frau Hanna im Café Stübchen frühstücken. Die beiden sind zwar Freunde, aber auf eine distanzierte Art und Weise, so siezt man sich zum Beispiel, auch wenn ihre Umgebung die beiden eher als altes Ehepaar beschreiben würde. Die Rollen sind klar verteilt: Herr Hoff geht zum Kiosk und holt Tabak und Zeitungen, während Herr Siebert bereits ins Café geht und das Frühstück bestellt. Abends geht es dann ab und zu noch zu einer gemeinsamen Partie Karambolage (Billard mit drei Bällen ohne Löcher - sieht man heutzutage eigentlich kaum noch). Herr Siebert ist ein geschiedener Beamter (Kriminalkommissar) und Herr Hoff ein arbeitsloser Maskenbildner, dem langsam das Geld ausgeht. Um seinen finanziellen Sorgen ein Ende zu bereiten, tüftelt Herr Hoff einen einfachen und doch genialen Plan für einen Banküberfall aus. Der Fall landet natürlich auf dem Schreibtisch von Siebert, und so kommt es, dass Räuber und Gendarm mehrmals die Woche beim Frühstück, einem Bierchen oder eben dem Billard zusammen sitzen. Allerdings weiß nur der Räuber über diese Tatsache Bescheid, doch nach und nach hegt auch der Gendarm einen begründeten Verdacht.

Räuber und Gendarm ist eine herrliche Krimikomödie, die vom Erfolgsregisseur Hans-Jürgen Tögel (später noch "Die Schwarzwaldklinik", "Das Traumschiff" und "Der Alte") inszeniert wurde. Eddi Arent spielt dabei die Hauptrolle als ruhiger, sympathischer, unauffälliger Typ; wie als wäre sie ihm auf den Leib geschrieben worden. Was mir an dem Film sehr gut gefallen hat, ist die hervorragende Kameraarbeit. Man hat zig Minuten ohne Text der Akteure, dennoch erzählen die Bilder die Geschichte einfach weiter. Auch die "Maskerade" des bankraubenden Maskenbildners sind hervorragend dargestellt und definitiv seiner Zeit voraus. Immerhin ist der Film schon von 1977. Auch die Zufälle, die den Meisterplan letztendlich ins Wanken bringen, sind durchaus realistisch und haben bestimmt schon den einen oder anderen echten Ganoven zur Strecke gebracht.

Der 86 Minuten lange Film, wird Pidax-standesgemäß auf einer DVD im Amaray-Case mit Wende-Inlay (inwendig ohne FSK-Logo) geliefert. Das Bildformat ist mit seinem 4:3 zwar nicht Flat-Screen-ausfüllend, aber von Pidax wieder sehr gut restauriert worden. Der Ton wird im zu damaliger Zeit üblichen Dolby Digital 2.0 wiedergegeben. Sprache ist nur Deutsch und Extras gibt es leider wiedermal keine.

Fazit: Ein spannender Kriminalfilm, der mit seinen kriminellen Ideen seiner Zeit definitiv voraus war und selbst heute noch so richtig Spaß macht. Man hofft einfach, dass der sympathische, eigentlich so unschuldig wirkende Hoff mit seinen Ideen und Handlungen ungeschoren davon kommt. Aber wird er das auch? (mr)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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