Serie in Schwarz - Suite Noire (8-Thriller-Collection)

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Datum: 23.04.2011 | VÖ: 25.03.2011 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Film

Nachdem der deutsch-französische Sender ARTE, im Verlauf des März und Aprils, eine Folge von Thrillern zeigte, ist diese Reihe nun, unter dem Titel "Serie in Schwarz - die Thriller-Collection", als Box erschienen. Sie umfasst vier DVDs, jeweils zwei Filme pro 'Silberling'. Acht Regisseure durften hier auf diversen Romanenvorlagen ruhende Werke präsentieren, jeweils mit circa einstündiger Spielzeit.

Laurent Bouhnik liefert mit "Nächste Ausfahrt Mord" dabei den Aufktakt. Er zeigt den Verfall von Gabriel, der eigentlich das perfekte Leben (harmonische Ehe, glückliche Vaterschaft, erfolgreich im Beruf, wohlhabend) führt, als er diesen Zustand jedoch bedroht sieht, zum eiskalten Mörder verkommt.
Emanuelle Bercots "Schiessen sie auf den Weinhändler" folgt als zweiter Streich der ersten DVD. Es wird die Geschichte eines Winzers serviert, welchem ein gutes Essen das Paradies auf Erden beschert. Leider ist gerade die Kochkunst nicht die Stärke seiner Ehefrau. Nach ein paar Jahren des Leidens, erträgt der gepeinigte Feinschmecker die regelmäßige Enttäuschung zur Essenszeit nicht mehr - die Frau wird beseitigt und eine Köchin eingestellt. Er ahnt nicht, welche Bestie er sich ins Haus geholt hat ...
"Papas Musik" eröffnet die zweite DVD. Patrick Grandperret führt den Zuschauer in das ruinierte Leben des Musikproduzenten Richard ein. Bis über beide Ohren verschuldet, fristet dieser sein Dasein und träumt von einer letzten großen Chance, nocheinmal groß im Geschäft zu sein. Als sein Sohn Jules, selbst von Geldnöten geplagt, plötzlich bei ihm auftaucht, und sich als vielversprechender Gittarist einer aufstrebenden Band entpuppt, wittert Richard diese Chance und setzt alles daran, der Band zum Durchbruch zu verhelfen. Doch Vater und Sohn holt die Vergangenheit schnell ein ...
"Nur DJs gibt man den Gnadenschuss", von Orso Miret verfilmt, lässt uns die Bekanntschaft von Crista, einer Radiomoderatorin, machen. Sie spricht in ihren Sendungen u. a. mit Gefängnissinsassen, verliebt sich schließlich in den entlassenen Manu, und verschafft diesem einen Job bei ihrem Sender. Doch schon bald zeigt sich, das Manu nicht der ist, der er zu sein scheint.
Guillaume Nicloux Protagonistin "Ananabelle" ist eine Transsexuelle, die sich in der Unterwelt verdingt, um endlich eine Geschlechtsumwandlung in Thailand finanzieren zu können. Doch kurz bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann, geht ein Geschäft gründlich schief. Fortan sieht sich die "Königin der Pfeifen" nicht nur dem "rger ihrer Familie ausgesetzt, sondern steht auf der Abschussliste einiger schlagfertiger Gauner.
Claire Devers erzählt anschließend vom "Tamtam der Angst". Ambroise Fridelance bestreitet sein Leben als Zeichner eines kleinen, im Niedergang begriffenen, Buchverlags. Zu Hause stresst ihn seine querschnittsgelähmte Frau, im Berufsalltag sieht er sich seinem gewissenlosen Verleger ausgeliefert. Als er schließlich noch bei einem Geschäft mit einem antiken Möbelstück, von dem er sich eine ordentliche Finanzspritze erhofft, betrogen wird, rastet der sonst so schüchterne Illustrator aus. Mit Hilfe afrikanischer Voodoo-Magie beginnt er einen eiskalten Rachefeldzug.
In "Schönheit muss sterben" entführt Brigitte Roüan in ein korruptes Netz aus privaten Kliniken, Politik und Polizei. Privatdetektiv Corbucci ermittelt innerhalb dieser mafiösen Verbindungen, gerät zwischen die Fronten und weiß bald nicht mehr, wer Freund und Feind ist.
"Die Stadt beisst", von Dominique Cabera, ist das letzte Stück der "Serie in Schwarz". Es zeigt uns das traurige Leben der Künstlerin Sara. Aus dem Kongo illegal nach Paris gereist, verdient sie ihren Lebensunterhalt mit Prostitution. Verzweifelt auf eine Möglichkeit hoffend, diesem Sumpf aus Drogen und Sex zu entkommen, spart sie heimlich Geld. Eines Tages findet sie ihre Wohnung verwüstet, ihr Geld gestohlen und ihre Mitbewohnerin ermodet vor. Von nun an ist sie auf der Flucht - vor Polizei und ihren Luden.

So unterschiedlich, so vielseitig die Geschichten der "Serie in Schwarz" sich auf den ersten Blick zeigen mögen, so sehr vereint sie leider eine Gemeinsamkeit: es fehlt ihnen an Spannung und Nervenkitzel. Trotz der überschaubaren Laufzeit der einzelnen Arbeiten, gelingt es den jeweiligen Regisseuren nicht, einen ordentlichen "Thrill" zu erzeugen. Jede der Erzählungen plätschert so vor sich hin und gelangt irgendwann zu einem schwachen Ende. Es keimen zwar immer wieder Ironie und schwarzer Humor auf, diese werden aber kurzerhand, in schwacher schauspielerischer Leistung und schlechter Inszenierung, erstickt. Keiner der acht dargebotenen Filme wusste mich wirklich zu überzeugen, wenngleich das Potential vorhanden gewesen wäre, eine solide Leistung abzuliefern. Schade!

Zur Bild- und Tonqualität kann ich mich nur positiv äußern. Das Bild besticht durch klare Farben und Kontraste, mir sind keine Störungen aufgefallen. Der Ton kommt sauber, die Stimmen sind klar verständlich. Allein der Soundtrack selbst wirkte manchmal etwas zu schrill und deplaziert. Die Tonspur kann in deutsch oder französisch gewählt werden, in beiden Fällen DD 2.0.
Auf jeder DVD befindet sich Bonusmaterial, in Form von Interviews mit den Regisseuren und Making-ofs, entsprechend den vorliegenden Filmen. Alle sind mit einem deutschen Unterttitel versehen.
Die Box selbst kommt in einem starken Pappschuber, in welchem die normale - in diesem Fall etwas größere - Plastikhülle, mit den vier DVDs und einem kurzen Informationsheftchen, welches Auskunft über die Filme und deren Romanvorlagen gibt, steckt. Auf der Rückseite des Pappschubers sind ebenfalls die einzelnen Beiträge nocheinmal aufgeführt. Leider sticht das blaue FSK-16-Logo, auf der schwarz gehaltenen Vorderseite, recht deutlich hervor.

Was hier als "feinste französische Thriller-Kost" angespriesen wird, zeigte sich mir als allenfalls durchschnittlich gelungene Darbietung. Etwas Gesellschaftskritik hier, eine Prise politischer Inkorrektheit da, etwas Sarkasmus und schwarzer Humor - nett, aber nicht auf den Punkt gebracht. Folglich nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung, für Hardliner oder Kenner. (cs)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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