Technotise

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 21.03.2011 | VÖ: 21.01.2011 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Zeichen & Trick

Wir schreiben das Jahr 2074. Edit ist eine Studentin an der Universität Belgrad und studiert dort Psychologie. Nachdem sie wieder einmal durch Examen durchgefallen ist, lässt die junge Studentin einen illegalen Militär Chip einpflanzen, der ihr das Lernen einfacher machen soll. Nebenbei arbeitet Edit als eine Art Babysitterin für das Mathegenie Abel, der nach der Entwicklung einer mysteriösen Formel ein autistisches Leben fristet.
Als Edit der seltsame Formel sieht kann sie dank des Chips die Formel verarbeiten und der Chip fängt an eine Persönlichkeit zu entwickeln. Nach und nach gewinnt die sekundäre Persönlichkeit des Chips die Oberhand und die Frage stellt sich ob Edit ihre Menschlichkeit behalten kann.

"Technotoise" beschreitet einen großen Pfad und orientiert sich somit an dem Klassiker "Blade Runner", aber auch an den Anime "Ghost in the Shell" oder "Akira". Der Hauptknackpunkt des Films ist die Frage nach der Menschlichkeit einer Maschine. Wann gilt diese als Mensch und wie wird ein Mensch definiert und die Antworten auf diese Fragen, werden anhand einiger philosophisch angehauchten Dialogen zwischen Edit und ihrem Chip, versucht zu beantworten.
Leider bleibt dies stellenweise auf der Strecke und die einzelnen Positionen der Figuren werden nicht wirklich klar.
Immer wieder hat man das Gefühl, dass der Chip nicht wirklich menschlich handelt auch wenn er versucht dies durch Scheinhelligkeiten zu argumentieren.

Der Zeichenstil von "Technotoise" ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht. Hat man sich einmal auf den eigenwilligen Stil der Animationen eingelassen, so wird doch ein gewisser Charme versprüht. Leider gilt dies nicht für die immer verwendeten CGI Szenen, denn diese wirken leider etwas deplatziert und fügen sich nicht wirklich in den restlichen Stil des Zeichentrickfilms ein. Ein weiteres Manko sind die teilweise dreisten Product Placements. Immer wieder prangern große Logos bekannter Firmen von Fassaden des Zukunfts Belgrad. Natürlich kann ich verstehen, dass das Geld für ein Erstlingswerk nicht unbedingt locker sitzt, aber dennoch ist so was ärgerlich und trübt bei mir ein wenig den Spaß an dem Film.

An Extras gab es nur eine Copy-to-Go Fassung des Films. Auf alles andere wurde leider verzichtet und gerade bei einem solchen Film hätte ich mir Audiokommentar gewünscht, indem einige Ideen besser beleuchtet werden. Was für Extras auf der zwei DVD Version, die im Handel erhältlich ist, sich befinden kann ich leider nicht sagen, da mein Presse Muster nur dieses eine Extra hatte.

Das Cover ist eine Collage aller Hauptfiguren des Films und hätte bei weitem etwas besser auf den Inhalt des Films abgestimmt sein können. Was mich stört ist das auf dem Cover das folgende Zitat zu finden ist "... der neue Akira". Das muss ich dementieren, denn Akira ist vom Grundtonus weit aus düsterer und die Stimmung ist weitaus bedrohlicher, als es bei "Technotoise" der Fall ist.

"Technotoise" ist kein schlechter Film, dennoch fehlten mir an gewissen Punkten eine gewisser Feinschliff. Die Story hätte bei weitem etwas fantasievoller zusammengesetzt werden können und ich muss gestehen, dass der Film im Verglich zu "Akira", "Blade Runner" und "Ghost in the Shell" nicht wirklich mithalten kann. Zwar werden die großen Vorbilder immer mal wieder rezitiert oder auch persifliert, aber das erfüllt nicht die Erwartungshaltung, die das Cover aufbaut durch Übertreibungen in Form von "... der neue Akira". (sr)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.