Star Trek - New Frontier 1: Kartenhaus

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Datum: 20.03.2011 | VÖ: 01.01.2011 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Vor etwa 15 Jahren, als die Star-Trek-Einschaltquoten dank eines Weltraumpiraten namens J. Michael Straczynski und seiner Schöpfung absackten, ging auch der Verkauf der Star-Trek-Romane deutlich zurück. Kein Wunder: Entweder waren Serienfolgen in transkribierter Form auf den Markt geworfen worden oder aber die Romane brachten nichts anderes als neue Phänomene der Woche und durften Serien und Charaktere nicht anders präsentieren als das Paramount-Studio vorgab.

Star Trek wurde im Grunde stets auf konservative Weise erzählt, am Ende einer Folge war man meistens wieder am Anfang angelangt. Durch Serien wie dem oben genannten "Babylon 5" oder dem noch erfolgreicheren "Akte X" änderte sich jedoch der Geschmack der Zuschauer bzw. der Romanleser. Da die Star-Trek-Autoren in ihren Romanen aber nichts irgendwelchen signifikanten "nderungen unterwerfen durften, wurde ein neues Wagnis eingegangen: Eine neue Serie wurde geschaffen, die nur in Buchform existieren sollte und zwar im gleichen Universum, aber in einer abgetrennten Ecke spielen und somit keinen Einfluss auf die Hauptserien haben sollte. Paramount selbst glaubte nicht an den Erfolg des Projekts "New Frontier".

Knapp 15 Jahre später zählt die Serie schon über 20 Romane und kann somit ohne schlechtes Gewissen als die langlebigste Romanserie im Star-Trek-Universum bezeichnet werden. In Deutschland erschienen die ersten Romane von "New Frontier" bereits als "Die neue Grenze" im Heyne-Verlag. Der Cross-Cult-Verlag hat sich nun die Rechte gesichert und plant, hierzulande die komplette Serie zu veröffentlichen.

Band 1, "Kartenhaus" erschien bereits bei Heyne als "Captain Calhoun". Beide Titel geben den Inhalt nicht hundertprozentig treffend wieder. Der erste Band stellt zwar die Protagonisten der neuen Serie vor, wobei der neue Captain im besonderen Rampenlicht steht. Allerdings wird ansonsten eher auf die Verwicklungen im Thallonianischen Imperium eingegangen, was die Admiralität, die Diplomaten und die Enterprise auf den Plan ruft.

An Bord der USS Excalibur, ein nicht mehr ganz aktuelles Schiff der Ambassador-Klasse, begeben sich auch einige im Trek-Universum bekannte Figuren. Speziell im Vergleich zur Schwesterserie "Titan" fällt auf, dass bei "New Frontier" eher Wert auf Charaktere gelegt wurde, die noch nicht derart abgenutzt sind.

Der erste Band liest sich sehr flüssig und weiß durch intelligente Verstrickungen und einen bösen Cliffhanger zu gefallen. Sehr lesenswert und humorvoll sind die abwechselnden Logbucheinträge des schroffen Captain Mackenzie Calhoun und der immer noch sehr pflichtbewussten Elizabeth Shelby.

Ein kurzer, aber informativer Essay von Jörn Podehl informiert als Bonusmaterial über die Anfänge und die Genese der Serie.

Insgesamt macht "Kartenhaus" Lust auf mehr - wie gut, dass Cross Cult gleich drei Bände von "New Frontier" auf einmal veröffentlicht hat! Eine würdige Wiederveröffentlichung einer der wichtigsten Star-Trek-Serien. (fk)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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