Star Trek - Titan 05: Stürmische See

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Datum: 06.03.2011 | VÖ: 01.12.2010 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Zugegeben, die neuen Abenteuer des Ehepaares William und Deanna Riker an Bord der USS Titan gelten als eine eher schwächere Serie im Kanon der Star-Trek-Veröffentlichungen von Cross Cult. Wusste der erste Roman "Eine Neue "ra", in dem die Romulaner-Story des Kinofilms "Nemesis" weitererzählt wurde, durchaus zu gefallen wusste, flachte bereits der zweite Roman "Der rote König" ab. Roman Nummer Drei, "Die Hunde des Orion" gilt in Fankreisen als stärkster Roman der Serie, weil er die klassischen Star-Trek-Ideale hochhielt und den Quallen aus der Farpoint-Mission einen völlig neuen Hintergrund gab. Die Zeitschleife im vierten Band, "Schwert des Damokles" war dann ein Totalausfall, zu zäh und wirr war die Handlung.

So wie der inhaltliche Wellengang ist auch der neueste Roman der Serie betitelt: "Stürmische See". Nachdem der USS Titan in der wegweisenden Crossover-Trilogie "Destiny" eine bedeutende Rolle zukam, stellen sich die Romanserien nun neu auf: In den neuen Next-Generation-Romane räumt die Enterprise den Quadranten auf, während die Titan den Idealen der Föderation treu bleibt, ihre Forschungsmission fortsetzt … und dabei weiterhin am Voyager-Syndrom leidet. Aber der Reihe nach.

Captain Riker und seine Besatzung erforschen den unbekannten Ozeanplaneten Droplet. Der Navigatorin Aili Lavena, die selbst von einem Ozeanplaneten stammt, kommt dabei eine führende Rolle zu. Die fischartigen Kalwale, die den Ozean von Droplet bewohnen, stellen sich bald als eine sehr hoch entwickelte, wenn auch völlig fremdartige intelligente Spezies heraus. Der Erstkontakt wird der Besatzung der Titan allerdings bald zum Verhängnis: Als ein Komet droht, den Planeten zu zerstören, greift die Crew selbstlos ein, ohne dabei die Konsequenzen ihres Tuns für Droplet und das fremdartige biologische Gleichgewicht zu erahnen.

Währenddessen kämpfen die Besatzungsmitglieder der Titan stets gegen die Dämonen der jüngsten Borg-Invasion ("Destiny"). Tuvoks depressive Zustände, die hochschwangere Deanna Troi empathisch zu besänftigen versucht, verursachen völlig unvorhergesehene Nebeneffekte bei Dr. Ree. Schon bald sieht sich die Titan weiteren Problemen gegenüber, während Captain Riker ohnmächtig auf Droplet in Gefangenschaft gerät.

"Titan" leidet aus meiner Sicht an den gleichen Problemen wie die vierte TV-Serie "Voyager", nämlich dem stets notwendigen Phänomen der Woche. Was die Crew angeht, so finde ich es zwar gut, dass immer wieder andere Charaktere im Mittelpunkt stehen, dennoch sollten manche Crewmitglieder nicht völlig ignoriert werden. Dass Autor Christopher L. Bennett, der auch für den viel gelobten dritten Band verantwortlich war, nun den Ausraster des Doktors aus "Destiny" nahezu 1:1 kopiert, zeugt auch nicht gerade von Innovationsfreude.

Obwohl sich "Stürmische See" deutlich flüssiger liest als der zähe Vorgänger, bleibt dennoch ein schaler Nachgeschmack. Der vorerst letzte Band der Titan (Arbeitstitel: "Synthese") erscheint voraussichtlich im Juni 2011, danach tritt die Titan wieder in einem mehrteiligen Crossover in Erscheinung, das die Geschehnisse im Alpha-Quadranten weitererzählt (Arbeitstitel: "Typhon Pact"). Nachdem mit den Borg der Erzfeind der Enterprise für immer verschwunden ist, bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Star-Trek-Romane weiterentwickeln. (fk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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