Wut allein reicht nicht: Wie wir die Erde vor uns schützen können

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Datum: 12.12.2010 | VÖ: 10.09.2010 | Herausgeber: Gütersloher Verlagshaus | Kategorie: Sachbuch

Hannes Jaenicke ist den Meisten als Schauspieler bekannt. Oft spielt er den harten Burschen, ein bisschen Macho, ein bisschen Gefühl. Er ist in diesem Beruf erfolgreich, hat sogar den Adolf-Grimme-Preis bekommen. Doch es gibt noch eine ganz andere Seite: Privat engagiert er sich stark für verschiedene Themen aus den Bereichen Tier- und Umweltschutz. Darüber hat er bereits in Zusammenarbeit mit dem ZDF Dokumentationen gedreht, die auf verschiedene Umweltprobleme hinweisen sollen.

Nun hat Jaenicke noch ein Buch veröffentlicht. "Wut allein reicht nicht" meint Jaenicke in diesem, ist aber ein guter Anfang, um die Erde vor der Ausbeutung und der Zerstörung zu schützen, die wir Menschen verursachen. Dabei wird er ganz drastisch: "Wir müssen handeln, und zwar jetzt!", denn nach Meinung von Jaenicke und den Experten, die er für sein Buch interviewt hat, verursacht das Aussterben von Tierarten und die Zerstörung des Klimas unsere Erde wie wir sie kennen.

Natürlich findet man auch immer wieder den erhobenen Zeigefinger. Der Unterschied ist, dass Jaenicke sich selbst mit einbezieht, dabei immer von "wir" und nicht von "ihr" oder "du" spricht. Damit begibt er sich mit dem Leser auf eine Ebene und dieser fühlt sich vielleicht nicht ganz so ertappt.

Es bleibt in "Wut allein reicht nicht" aber nicht bei theoretischem Blabla. Nach jedem Kapitel, die sich mit den Elementen Erde, Luft und Wasser beschäftigen, gibt er konkrete Tipps, was man besser machen kann. Das fängt damit an, dass man den Backofen nicht vorheizen soll und geht hin zu Einkauftipps bei Fisch. Das ist eine der Stärken dieses Buches: Es wird nicht von irgendwelchen Okö-Experten etwas gefaselt, das jemand, der sich bisher mit diesem Thema bisher nicht befasst hat, eher abschreckt. Sondern Jaenicke begibt sich auf die Ebene des Lesers, hilft weiter und gibt zusätzlich noch Links an, wo man sich im Internet ganz konkret zu diesem Thema noch weiter informieren kann.

Es ist aber auch ein Buch mit sehr vielen Bildern und recht wenig Text. Die Bilder zeigen fast alle Jaenicke mit Tieren, Jaenicke mit Interviewpartnern oder die Grausamkeiten, die wir der Natur antun. Auch wenn Jaenicke authentisch wirkt und er sich wirklich mit diesen Problemen beschäftigt, die er im Buch beschreibt, kommt beim Betrachten der Aufmachung desselben doch hin und wieder der Gedanke an Gutmenschen und Charity auf. Doch das Buch ist nicht nur Show, sondern beinhaltet konkrete Handlungshinweise.

Hardcore-Umweltschützern wird dieses Buch sicherlich nicht ausreichen, nicht weit genug gehen. Aber es ist ein Anfang und kann sicherlich die Klientel erreichen, das sich mit Sicherheit nie mit diesen Problemen auseinander gesetzt hätte, wenn ein "Öko" diese zu vermitteln versucht. Denn Jaenicke hat den Vorteil des Prominenten, der in Talkshows oder durch Dokumentationen auf das Problem zunächst aufmerksam machen kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Leser oder Zuschauer sich weiter und tiefergehender mit dieser Thematik auseinander setzt… (sak)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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