Fantasia (Special Edition)

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Datum: 14.11.2010 | VÖ: 04.11.2010 | Herausgeber: Walt Disney | Kategorie: Zeichen & Trick

Sicherlich hatte jeder schon einmal diese Situation: Man hört Musik und assoziiert etwas damit. Plötzlich beginnen im Kopf Bilder zu entstehen, die sich zu richtigen kleinen Filmen anwachsen können.

Genau dies hat sich Walt Disney zu Eigen gemacht: In seinem Meisterwerk Fantasia werden acht verschiedene klassische Stücke mit Bildern untermalt. Viel Fantasie bewiesen dabei die Zeichner aus dem Hause Disney. Da werden zu Tschaikowskys Nussknackersuite Tiere und Pflanzen im Wechsel der Jahreszeiten gezeigt. Beethovens 6. Sinfonie lässt das antike Griechenland mit den Göttern Zeus und Bachus wieder auferstehen.

Aber am bekanntesten ist sicherlich Mickey in der Episode des Zauberlehrlings. Paul Dukas interpretierte Goethes gleichnamiges Gedicht in klassischer Musik, und Disney ließ Micky dazu die Magie seines Meisters missbrauchen und Besen seine Wasserträgerarbeit verrichten.

Selbst wenn oder gerade wenn sich jemand nicht für klassische Musik erwärmen kann, sollte er sich diesen Film ansehen. Denn hier wird klassische Musik erlebbar gemacht. Allerdings kann es unter Umständen an der einen oder anderen Stelle etwas ermüdend werden. Da der Film aber unterschiedliche Episoden hat, spricht nichts dagegen, ihn auch in Etappen zu schauen. Das tut dem Flair keinen Abbruch.

Produziert wurde Fantasia 1940 und ist damit der dritte abendfüllende Film aus den Walt Disney Studios. Denn diese acht klassischen Stücke, die so bezaubernd mit Bildern versehen wurden, werden durch das Bindeglied des Orchesters verbunden. Man sieht in den Zwischensequenzen das Philadelphia Orchestra, das den Film akustisch begleitet, und dessen Dirigent Leopold Stokowski.

Was auf jeden Fall schön ist, vor allem auch für solche, die sich nicht unbedingt auskennen mit klassischer Musik: In den Zwischensequenzen erklärt Musikkritiker Deems Taylor etwas um die Musik und die bildliche Gestaltung der Disney-Zeichner dazu. Er erzählt etwas zu den Stücken, die gespielt werden, aber auch, was sich die Zeichner bei ihren Geschichten und Zeichnungen gedacht haben. Das macht diesen Film so erlebbar.

Die Idee hinter Fantasia war zum einen, Disneys Star Micky Mouse wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Dieser hatte hinter der neuen Figur Donald Duck ein wenig zurückstecken müssen und so kreierte Disney den "Zauberlehrling", der inzwischen jedem Kind bekannt ist.

Zum anderen folgt Fantasia aber auch der Idee des Silly Symphonies, also Comics, bei denen nicht gesprochen wird, sondern die mit klassischer Musik unterlegt sind. Sie wurden bis 1939 in den Walt Disney Studios produziert und fanden mit Fantasia ihren Höhepunkt. Das Prinzip wurde dann mit Fantasia 2000 nochmals aufgegriffen.

Die Special Edition dieses Filmes kommt für so eine Sonderausgabe mit erstaunlich wenig Bonusmaterial daher. Lediglich der Clip "Disneys Familienmuseum" und einen Audiokommentar des Disney Historikers Brian Sibley sind zu finden. Da hätte mit Sicherheit noch einiges mehr angeboten, wenn man seine "Fantasia" etwas angestrengt hätte.

Fazit: Der Film ist etwas Außergewöhnliches und unglaublich zauberhaft. Die DVD selbst hätte allerdings durchaus noch ein wenig Extras verdient. (sak)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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